Windmühle ist nicht gleich Windmühle. Es gibt verschiedene Bauarten. Im Norden Europas werden vorab Bockmühlen und Windmühlen nach holländischer Bauweise genutzt.
Bockmühlen
Eine typische Bockmühle ist die Støby Mølle auf der Insel Falster. Sie ist vollkommen aus Holz gefertigt. Das Mühlehaus ist auf einer lotrechten Achse angebracht. Wenn sich der Wind wendet, wird
das ganze Haus nach der Windrichtung ausgerichtet. Die Ausrichtung erfolgt mit einer Handkurbel am Erdboden.
Ursprünglich waren die Bockmühlen die häufigsten Windmühlen in Dänemark. Nach und nach wurden sie durch holländische Windmühlen ersetzt. Heute sind nur noch wenige Bockmühlen in Dänemark in
Betrieb.
Holländische Windmühlen
Eine typische Mühle holländischer Bauart ist die Gedesby Mølle, nur unweit von der Støby Mølle, auf der Insel Falster. Im Gegensatz zu Bockmühlen dreht sich ausschließlich die Kuppel nach dem
Wind. An der Kuppel sind die Flügel befestigt.
Die Windausrichtung kann entweder von Hand mit einer Kurbel erfolgen oder mit einer oben an der Kuppel befestigten Windrose. Die Windrose richtet die Flügel durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Zahnrädern und Stangen automatisch nach den Wind aus.
Während alle Windmühlen der holländischen Bauart die grundsätzlich gleiche Konstruktion der Flügelbefestigung an einer Kuppel aufweisen, unterscheiden sie sich hinsichtlich der Verankerung am Boden voneinander. Die aufwändigste Form ist jene der Galerie-Mühlen. Alle holländischen Mühlen auf dieser Seite sind von diesem Typ. Der Mühleturm aus Holz ist von einer Galerie umgeben. Darunter ist der Mühleturm auf Grundmauern fest im Boden verankert. Der Mühler nutzt die Galerie, um an den Flügelarmen Segel zu setzen und um die Mühle zu starten, zu steuern und zu stoppen.
Eine zweite Form sind Erdmühlen, bei denen der Turm direkt auf dem Erdboden gebaut wurde. Entsprechend konnte auf die beiden aufwändigen und teuren Mühleteile «Grundmauern» und «Galerie» verzichtet werden. Diese Konstruktion eignete sich lediglich für kleinere Mühlen, bei denen es möglich war, das Korn in die Mühle hinein und das gemahlene Mehl aus der Mühle hinaus zu tragen.
Ein Kompromiss zwischen den beiden Mühletypen sind die Kellermühlen. Sie wurden auf einen speziell für die Mühle aufgeschütteten Erdwall errichtet mit einer Durchfahrtsmöglichkeit für Pferdewagen. Mit den Pferdewagen fuhren die Wagenknechte unter die Mühle, von wo aus das gemahlene Mehl hinab gelassen wurde.