Sehenswürdigkeiten Amöneburg

Sehenswürdigkeiten Amöneburg: Kirche und Wehrturm der alten Burg.

Sehenswürdigkeiten Amöneburg: Die Stiftskirche St. Johannes der Täufer und der Wehrturm der alten Burg.

 

Schon von weit her wird Dir Amöneburg auffallen. Das Städtchen steht keck auf einem Vulkanhügel mitten in einer ansonsten eher ebenen Umgebung. Amöneburg ist ein wahres Fundstück mit einer überraschend reichen Geschichte und einer lebhaften Gegenwart.

 

Hinweis: Für zusätzliche Informationen das gewünschte Bild anwählen.

Seine erhöhte Lage lies mich bereits beim Heranfahren erahnen, dass Amöneburg schon vor langer Zeit besiedelt und aufgrund seiner strategisch erhöhten Lage wohl auch als Festung genutzt worden war. So gesehen war ich nicht überrascht, als ich auf dem höchsten Punkt Burgruinen entdeckte. Überrascht war ich allerdings, dass von hier aus die Missionierung Hessens, Thüringens und Bayerns ausging. Ich hätte dies eher Fulda zugedacht oder einer anderen größeren Stadt mit noch heute bedeutenden kirchlichen Bauten. 

 

Keine Lust auf Kirchengeschichte? Dann bist Du trotzdem am richtigen Ort, mitten in Amöneburg. Die Bewohner sind lebenslustig, das Städtchen eine Schönheit voller Sehenswürdigkeiten und das Essen in den Gaststätten so richtig lecker.

 

Von der Burgruine aus kannst Du einen Rundgang den Stadtmauern entlang unternehmen. Der Weg ist gut ausgebaut und wenn Du magst, kannst Du spannende Auskünfte über die Stadt und die Umgebung auf Info-Tafeln ablesen. Für den Rundgang habe ich rund 40 Minuten gebraucht. Ich habe allerdings die meisten Info-Tafeln gelesen und bin ab und an stehen geblieben, um den Blick über die Umgebung schweifen zu lassen. Der Weg ist sehr gut unterhalten. Eine Treppe mit - insofern ich mich nicht verzählt habe - rund 90 Stufen schließt das Erlebnis ab.

Ruine der Amöneburger Burg

Amöneburg Sehenswürdigkeiten: Burgruine mit Statue des Missionars Bonifatius.
Wehrturm der Amöneburger Burg.

Bereits im 7. Jahrhundert wurde auf dem Vulkanhügel ein fränkischer Stützpunkt errichtet. Anfangs des 12. Jahrhunderts wurde der Stützpunkt zu einer Burg ausgebaut. Die Mainzer Bischöfe nutzten die Burg als militärische Operationsbasis gegen Hessen. Während dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) wurde die Burg zerstört und 1675 als Zweckbau wieder aufgebaut. Die Bedeutung der Festung verlor zunehmend an Bedeutung, weshalb sie ab 1820 mehr und mehr zu einer Ruine zerfiel.

 

Neben dem restaurierten Wehrtum steht eine Steinstatue von Bonifatius. Bonifatius hatte 721 an dieser Stelle ein Kloster errichtet und damit seine Missionarstätigkeit im Auftrag von Papst Gregor II. in Hessen begonnen. Bonifatius wurde in England geboren. Er ist einer der bekanntesten und wichtigsten christlichen Missionare des Fränkischen Reichs. Er hat unter anderem 744 den Auftrag zur Errichtung des Benediktinerklosters in Fulda erteilt. Eine besonders schöne Statue von ihm steht vor der Kathedrale in Chartres (Frankreich). 

Stiftskirche St. Johannes der Täufer

Amöneburg Sehenswürdigkeiten: Die Stiftskirche St. Johannes der Täufer.
Stiftskirche St. Johannes der Täufer.

Auf den ersten Blick überrascht die Stiftskirche mit ihrer Größe. Sie scheint überdimensioniert für Amöneburg. Erst mit dem Herantasten an die Geschichte und Bedeutung Amöneburgs in der Christianisierung der heutigen Gebiete in Hessen erschließen sich die Gründe für die Größe der Kirche. Ein erster Hinweis dazu habe ich auf einem Felsenbrocken gefunden, welcher vor der Kirche aufgestellt wurde. Ein Messingschild informiert, dass Bonifatius im Jahr 721 hier eine Klosterzelle errichtet habe, welche der Beginn des klösterlichen Lebens und der Mission in Hessen gewesen sei. 

 

Die Kirche wurde ursprünglich dem Erzengel Michael geweiht und 1360 durch den Mainzer Erzbischof zu einer Stiftskirche erhoben. Das von Bonifatius gegründete Benediktinerkloster wurde zu einem Chorherrenstift umgewaldet. 1803 wurde er aufgehoben. Noch heute besteht eine Stiftschule, ein von der Kirche finanziertes Gymnasium, gleich bei der Kirche.

Marktplatz

Amöneburg Sehenswürdigkeiten: Der Marktplatz mit Denkmal.
Marktplatz mit Denkmal der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege.

Der Marktplatz liegt mitten im Zentrum. Um den Marktplatz befindet sich das Rathaus, Gaststätten und Einkaufsläden. Das Rathaus wurde 1690 erbaut. Um den Marktplatz ermöglicht die Gemeinde kostenlosen WLAN-Empfang.

 

Unter den Bäumen hat es Sitzbänke. Vorab im Sommer, wenn die Sonne brennt, ein willkommener Platz, um sich auszuruhen, sich auszutauschen und das Städtchen auf sich wirken zu lassen. 

  

Am oberen Ende des Platzes steht der Martinsbrunnen. Er ist dem Heiligen Martin gewidmet, dem Schutzheiligen der Reisenden, Armen und Bettler. Martin war ein römischer Soldat. Der Legende nach sei er an einem kalten Wintertag an einem Bettler vorbei geritten, der frierend am Wegrand stand. Martin habe, als er den Bettler sah, sein Schwert gezückt und sein Gewand zerschnitten, um es dem Mann zu geben. Auf dem Brunnen ist die Szene in Form einer kleinen Statue abgebildet. Auch das Wappen von Amöneburg zeigt diesen Moment. 

 

Am unteren Ende des Platzes steht ein schlichtes Denkmal zu Ehren der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege. Ein stolzer Löwe hält seine Pranke schützend über dem Amöneburger Wappen auf dem Denkmal. Kleine Gedenksteine liegen nebeneinander am Fuß des Denkmals.

 

Zwischen Mai und September treffen sich Liebhaber von Oldtimern zum «Klassiker am Berg» auf dem Marktplatz. Ohne Anmeldung und freiem Eintritt wird über die Vorzüge der Fahrzeuge fachgesimpelt, Erfahrungen und Erinnerungen ausgetauscht, Bekanntschaften geschlossen und das Leben zelebriert. Teilhaben können alle mit einem PKW-H-Kennzeichen an einem motorisierten Kleinwagen oder Zweirad mit Baujahr älter als 1980. Ausgeschlossen sind LKWs und Traktoren.

Brücker Mühle

Amöneburg Sehenswürdigkeiten: Die Brücker Mühle.
Die im Barockstil erbaute Brücker Mühle an der Alte Ohm.

Die altehrwürdige Brücker Mühle liegt am Fuß des Vulkanhügels am Alte Ohm-Bach. Sie ist die älteste Mühle in der weiteren Umgebung. Bereits 1248 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt.

Die Mühle hat eine bewegte Geschichte: Anfang des 15. Jahrhunderts wurde sie mehrmals zerstört. Während dem dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde sie erneut weitgehend zerstört, schließlich zu einer Festung mit zwei Türmen ausgebaut und während dem siebenjährigen Krieg (1756-1763) erneut zerstört.

 

Die heutige Mühle wurde Ende des 18. Jahrhunderts auf den Grundmauern der ursprünglichen Mühlen errichtet. Der linke Scheunenteil wurde Ende 1956 nach einem Großbrand wieder originalgetreu aufgebaut.

 

Seit 2007 wird an die alte Mühletradition angeknüpft. Ölfrüchte wie Leinen und Nüsse werden zu hochwertigen Speiseöle gepresst.

 

Die Mühle kann während den Öffnungszeiten besichtigt werden. Führungen sind mit frühzeitiger Voranmeldung möglich.

 

Öffnungszeiten
- Laden
Dienstag - Samstag: 09:30 bis 18:00 Uhr

Sonntag/Montag: Ruhetage

- Mühlencafé

Dienstag - Sonntag: 12:00 bis 18:00 Uhr

Montag: Ruhetage
Aufgrund von Pandemievorgaben können die Öffnungszeiten kurzfristig ändern.

Umgebung von Amöneburg

Sehenswürdigkeiten Amöneburg: Landschaft um den Ort mit einer großen Schafherde.

Schafherde auf einer Weide unweit von Amöneburg.

 

Weite, flache Felder erstrecken sich im Umland rund um den Vulkanhügel Amöneburg. Die Umgebung ist wie geschaffen für einen Ausflug mit dem Fahrrad. Eine spannende Rad-Tour ist die «Tour Kulinaria». Sie führt von Frohnhausen bis Stadtallendorf über insgesamt 44 Kilometer. An 11 Stationen werden regionale Lebensmittel vorgestellt. Der Weg führt an historischen Schlössern, Fackwerkbauten und Auen vorbei. Amöneburg ist in Fahrrichtung Stadtallendorf eine der letzten Stationen.

 

Das besondere Klima und die Thermik sorgen für ideale Segelflugbedingungen. Nicht überraschend haben einige Segelflugpiloten auf einem der umliegenden Felder einen Flugplatz mit einer natürlichen Start- und Landebahn für Segelflugzeuge gebaut. Am Samstag Nachmittag und den ganzen Sonntag kann man dem Betrieb zusehen.

 

Wer gerne etwas länger spaziert, der kann einen spannenden Spaziergang zu den Sehenswürdigkeiten in und um Amöneburg machen. Etwas Zeit muss man sich allerdings schon nehmen, um die Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erreichen:
- Ziegenprojekt
Das Ziegenprojekt wurde geschaffen, um seltene Orchideen und Magerrasen an den Amöneburger Hängen zu erhalten. Wissenswertes wird auf Infotafeln vermittelt.

- Magdalenenkapelle

Die ursprüngliche Kapelle wurde 1343 der Heiligen Maria Magdalena geweiht. Sie wurde - wie so vieles in Amöneburg - im 30-jährigen Krieg zerstört. Die heutige Kapelle wurde 1868 eingeweiht. Die sehenswerte Kapelle hat zwei offene Torbögen auf der Hauptseite, welche den Blick auf den Altar freigeben. Auf dem Kapellendach befindet sich ein Glockenturm mit einem spitz nach oben auslaufenden Dach und einem Lothringerkreuz.

- Waschbachquelle
Am Fuß des Vulkankegels, unterhalb der Burg liegt die Waschbachquelle. Die Quelle fließt in zwei Steinbecken aus dem 15. Jahrhundert. Wie der Name bereits verrät, wurde in den Becken früher die Wäsche gewaschen. Man erzählt sich, dass in der Quelle die ersten Christen der Umgebung getauft wurden.

- Wenigenburg
Die Wenigenburg war eine Art Vorburg zur Hauptburg auf dem Vulkankegel. Sie liegt etwas vor dem Kegel auf einem kleinen, leicht bewaldeten Hügel. Eine kleine Ruine lädt zu einer kurzen Rast ein. Ein idealer Abenteuerspielplatz für heldenhafte Ritter und bezaubernde Prinzessinnen, mutige Ritterinnen und edle Prinzen. Ebenfalls auf dem Hügel steht eine hölzerne Liege, breit genug um zwei Personen Platz zu bieten und die Aussicht zu genießen.

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Lage

Amöneburg liegt im Bundesland Hessen, rund 10 km (Luftlinie) von Marburg in Richtung Fulda entfernt. Fulda liegt rund 60 km entfernt. 

Einwohner

Der Ort zählt rund 5'000 Einwohner.

 


Wetter

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Stefan Schär
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