Idyllisch liegt Altdorf am Fuß der mächtigen Alpfengipfel, nur unweit vom Vierwaldstättersee. Altdorf und seine Legende von Wilhelm Tell, dem unerschrockenen Freiheitshelden, ist Teil der Wiege der Schweiz. Der Legende nach nahm die Gründung der alten Eidgenossenschaft hier ihren Verlauf. Ich lade dich ein, zu einer Spurensuche von Wilhelm Tell und auf eine Entdeckungstour der schönsten Sehenswürdigkeiten in der historischen Altstadt von Altdorf.
Der Legende nach spielte sich das Drama rund um Tells Apfelschuss auf dem Rathausplatz mitten in Altdorf ab. Im 16. Jahrhundert stand auf dem Platz eine Linde. Wie dazumal üblich, wurde unter der Linde Gericht gehalten. Walter, Tells Sohn, sei mit dem Apfel auf dem Kopf unter der Linde gestanden, während Tell hundert Schritte entfernt, den Bogen spannte, zielte und den Apfel traf. 1567 wurde die morsche Linde gefällt und an ihrer Stelle wurde der Besslerbrunnen errichtet.
1848 wurde der Nationalstaat Schweiz gegründet. Eine Woge des Nationalstolzes durchflutete die Schweiz und löste ein eigentliches Denkmalfieber, eine Rückbesinnung auf die Schweizer Werte und eine Glorifizierung der Traditionen aus. Auch in Altdorf war allen klar: Ein Denkmal muss her. Ein erstes Gipsdenkmal zerfiel rasch, während der Entwurf für ein neues Denkmal von einem Urner Bildhauer den Gemeinderat nicht zu überzeugen vermochte. So zog die Zeit über das Land, bis schließlich 1891 ein öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben wurde. 30 Künstler nahmen an der Ausschreibung teil. 1892 entschied sich die Denkmalkommission einstimmig für das heutige Denkmal von Richard Kissling (1848 - 1919), einem Bildhauer aus Solothurn.
Das Denkmal wurde Ende August 1895 eingeweiht. Drei Bundesräte, die Präsidenten des National- und Ständerates, Vertreter aller Kantonsregierungen, der Armee und der Wirtschaft nahmen an den Feierlichkeiten teil.
Funfact I: Über Geld spricht man nicht - wir tun es trotzdem: Das Denkmal kostete rund CHF 142'000. Umgerechnet zu heutigen Kosten entspricht dies einem Betrag von etwas mehr als CHF 1,5 Millionen.
Funfact II: Richard Kissling schuf neben dem Tell-Denkmal weitere national bekannte Denkmäler: Alfred Escher (Zürich), Vadian (St. Gallen) und Benedikt Fontana (Chur). Kissling wurde 1918 zum Ehrenbürger von Altdorf ernannt.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: Wilhelm-Tell-Denkmal vor dem «Türmli» - Seilzüge der Turmglocke - Ausblick vom Türmli.
Insgesamt 87 Stufen führen auf sechs Stockwerken hinauf im Türmli, vorbei am alten Uhrwerk. Das mechanische Uhrwerk wurde durch die Turmuhrenfabrik J. G. Baer AG im bernischen Sumiswald gebaut. Gewichte an Seilen, die zwischen den Treppen gespannt sind, treiben das Uhrwerk an. Funfact: Ganz ohne Elektronik und Computer läuft die Uhr heute nicht mehr. Die wenigen elektronischen Teile sind gut unter dem mechanischen Werk versteckt, der Computer an einer der Wände im Innenbereich. 2023 schlug die Uhr außer Takt. Grund war nicht die Mechanik, sondern eine Störung an einem der elektronischen Schalter.
Im obersten Stock wirst Du mit einem Ausblick über die Altstadt belohnt. Auf den unteren Stockwerken werden spannende Hintergrundinfos über das Türmli und Wilhelm Tell vermittelt. Das Türmli gehört zu den ältesten Bauwerken Altdorfs. Es wurde bereits um die Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. Das ursprünglich nur zweistöckige Gebäude wurde mit der Zeit laufend nach oben ausgebaut und von einem Wohnturm zu einem Wachturm umgenutzt. Im späten 16. Jahrhundert wurde die Fassade erstmals mit Gemälden verziert.
Öffnungszeiten
Täglich, von 09:00 - 19:00 Uhr
Das Tellspielhaus wurde 1865 im spätklassizistischem Stil erbaut. Die Fassadengestaltung stammt aus dem Jahr 1925. Im gleichen Jahr wurde das Theater zum heutigen Festspielhaus erweitert und in den Besitz der Tellspielgesellschaft Altdorf überführt. Das Gebäude wurde 1975 und 2019 renoviert.
In erster Linie wird gemäß aktuellem Spielplan wie erwartet das Drama «Wilhelm Tell» von Friedrich Schiller aufgeführt. Zwischen den Aufführungen dieses Meisterstücks deutsch-sprachiger Literatur wird Max Frischs «Wilhelm Tell für die Schule» als Vorlesung gezeigt. Frisch interpretierte die Geschichte aus einem anderen, lebensnahen Blickwinkel, in der der Volksheld Tell ein grimmiger Bergler ist und der Föhn-geplagte Gessler eigentlich nur wieder zurück in seine Heimat reisen möchte. Neben den beiden Stücken werden weitere Aufführungen gezeigt - von Musicals bis zur Kleinkunst.
Im Gebäude befindet sich die Touristeninformation. Freundlich wurde ich willkommen geheißen, beraten und mit Broschüren 'ausgerüstet'.
Adresse
Das Tellspielhaus - Theater Uri - und die Touristeninformation befinden sich an der Schützengasse 11, Altdorf.
Die Legende von Wilhelm Tell wurde erstmals im Weißen Buch von Sarnen 1470 erwähnt. Der breiten Bevölkerung allerdings wurde die Legende erst durch das Drama von Friedrich Schiller bekannt. Das Drama «Wilhelm Tell» wurde von Friedrich Schiller (1759 - 1805) 1804 veröffentlicht. Noch im gleichen Jahr wurde das Stück unter der Regie von Johann Wolfgang von Goethe am Hoftheater im deutschen Weimar uraufgeführt. «Wilhelm Tell» war das letzte dramatische Stück von Friedrich Schiller. Er starb ein Jahr nach der Veröffentlichung.
Die Legende um den Freiheitskämpfer Wilhelm Tell spielt im 14. Jahrhundert und thematisiert das Streben der Schweizer Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden nach Unabhängigkeit und Freiheit. Der Legende nach zwang der habsburgische Landvogt Hermann Gessler die Einwohner von Uri vor seinen Hut zu knien und zu grüßen. Wilhelm Tell, ein friedfertiger Bergler und Bogenschütze, weigerte sich, weshalb Gessler ihn zwang, einen Apfel vom Kopf von dessen Sohn zu schießen. Wilhelm Tell gelang der waghalsige Apfelschuss, wurde aber dennoch festgenommen. Grund war ein zweiter Pfeil, den Tell nutzen wollte, um Gessler zu töten, hätte sein erster Pfeil seinen Sohn getroffen.
Auf der Überfahrt über den See geriet der Legende nach das Schiff mit dem gefangenen Tell in einen Sturm. Tell nutzte die Gelegenheit und floh. In der Hohlen Gasse legte sich Tell in einen Hinterhalt und tötete Gessler mit einem Pfeil. Tells erfolgreicher Widerstand gegen die Obrigkeit entfachte einen Flächenbrand: Die Stände Uri, Schwyz und Nidwalden, angeführt von Walter Fürst, Werner Stauffacher und Arnold von Melchtal taten sich zusammen, gründeten als Eidgenossen ein Bündnis und begannen den Kampf um ihre Freiheit - die Geburtsstunde der heutigen Schweiz.
Ob es Tell jemals gegeben hat, auf einer nordischen Sage beruht oder sich die Sage tatsächlich so abspielte wie beschrieben wird heftig diskutiert. Bisher ist es den Historikern nicht gelungen, die Sage zu belegen. Die Symbolkraft von Wilhelm Tell ist ungebrochen und wird ab und an zweckentfremdet.
Die Pfarrkirche Sankt Martin wurde 1602 erbaut. Das Fundament steht auf drei früheren Kirchen. Der älteste Rest der ursprünglichen Kirchen reicht zurück bis ins 8. Jahrhundert.
1799, nach dem großen Dorfbrand, wurde die Kirche wieder aufgebaut. Von 1800 bis 1803 dauerten die Reparaturarbeiten. Die Bauherren nutzten den Wiederaufbau und erneuerten die Kirche im klassizistischen Stil.
Nach einer zweijährigen Restaurierungszeit wurde das Gotteshaus unter den Schutz des Kantons Uri und der Eidgenossenschaft gestellt. Die letzten Rennovationen stammen von 1996 (Innenrenovation) und 2013 (Außenrenovation).
Sehenswürdigkeiten Altstadt: Der prachtvolle Altar und Kanzel - Eindrückliches Deckengemälde - Orgel mit 50 Register und drei Manualen.
Die Beinhauskapelle Sankt Anna steht etwas von der Pfarrkirche St. Martin abgesetzt am unteren Zugang zur Kirche. Die Kapelle wurde 1596 im spätgotischen Baustil errichtet. Ein kleiner, spitz nach oben auslaufender Glockenturm krönt das Dach der Kapelle. 1966 und 1998 wurde sie letztmals restauriert.
Die Kapelle wurde der Heiligen Anna gewidmet. Die Heilige Anna wurden in den apokryphen Schriften als Mutter Marias und dadurch als Großmutter Jesus Christus erwähnt. Seit dem Mittelalter wird Anna als heilig verehrt.
Im Innern verkörpert eine der Statuen die Heilige Anna, wie sie schützend die Hände auf die Schultern der noch kindlichen Maria legt. Maria liest eine Schrift und zeugt damit Beweis ihrer Bildung.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: Christliche Statuen der Beinhauskapelle Sankt Anna.
Das heutige Kulturkloster Altdorf wirbt für sich als Ort für Begegnung, Lebensfreude und Stille. Ursprünglich wurde es als erstes Kapuzinerkloster der Alpennordseite gegründet. Das Kloster liegt oberhalb des kleinen Rebberges. Tipp: Vom Klostervorplatz zeigt sich ein eindrücklicher Ausblick über Altdorf und die beeindruckenden Alpengipfel.
Das Kloster Café ist jeweils vom März bis Oktober donnerstags von 13:30 bis 18:00 Uhr sowie am letzten Sonntag im Monat von 09:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Während den Monaten November bis Februar schließt das Café um 17:00 Uhr.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: Kapelle am Vorplatz des Kulturklosters - Orgel im Nebenraum - Farbiger Fries entlang der Seitenwände des Nebenraums.
Die schlichte Kapelle befindet sich im Vorhof des Klosters. In einem kleinen Nebenraum der Kapelle befindet sich eine kleine Orgel.
Am oberen Rand der Wände erzählt ein Fries biblische Geschichten und ein Segnungsstein lädt zur Andacht ein.
Der Segnungsstein
Mitten im Nebenraum der Kapelle steht ein Stein. Eine runde Öffnung gibt den Weg zum Segnungswasser frei. Auf einem Blatt Papier, das etwas vor dem Stein an einer Stele angebracht wurde, wird
eine Erläuterung des Segnens und eine kurze Anleitung gegeben.
So wird kund getan, dass Segnen den Menschen über sich selbst hinaus führe und den heiligen und ewigen Kern des Menschen mit der universellen Schöpfungskraft verbinde.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: Kapuzinerweg - Illustrationen des Kreuzgangs Jesus Christus.
Von der Pfarrkirche St. Martin führt der Kapuzinerweg den Hang hinauf zum Kulturkloster. An den Wänden entlang des Weges wurden Illustrationen des Kreuzgangs Jesus Christus angebracht. Tipp: Wenn Du den Weg zum Kulturkloster beinahe schon geschafft hast, triffst Du auf einen Wegweiser an einer Mauer. Ein gelbes Schild weist in Richtung «Kapuzinerkloster», ein weißes Schild in Richtung «kulturkloster altdorf - Altes Kapuzinerkloster». Hier musst Du unbedingt dem weißen Schild folgen. Ich habe mich selbstverständlich für das gelbe Schild entschieden, der etwas steilere, anspruchsvollere Anstieg reizte mich. Aber abgesehen von einem ziemlichen Umweg habe ich nichts dazugewonnen. Wenn Du dem weißen Schild folgst bist Du in weniger als 100 Meter am Ziel. Und gleich noch einen Tipp: Der Kapuzinerweg ist uneben und führt verschiedene, kleinere Treppen hoch. Unbedingt auf gutes Schuhwerk achten. Die Wegzeit beträgt 10 bis 15 Minuten.
Das Haus für Kunst Uri wurde 2004 im Gebäude einer ehemaligen Druckerei eröffnet. Auf den drei Stockwerken, dem Pavillon und dem Hof werden Werke zeitgenössischer Künstler gezeigt.
Über dem Eingang heißt eine Leuchtschrift die Besucher willkommen. Die Leuchtschrift «Welcome Home» aus dem Jahr 2023 ist ein Geschenk des Künstlers Livió Beyeler (*1995). Beyeler ist Theaterregisseur und Konzeptkünstler.
Adresse
Herrengasse 4, Altdorf.
Öffnungszeiten
Donnerstag/Freitag: 14:00 bis 18:00 Uhr | Samstag/Sonntag: 11:00 bis 17:00 Uhr.
Die Statuengruppe von Anton Bruhin besteht aus fünf Bronzeköpfen: «Kopf Grundform», «Kopf mit Lamellen», «T minus», «Quadratmaul» sowie «Lachender». Die Werke wurden aus massiver Bronze im Herdguss geschaffen. Es handelt sich um Unikate, die 2019 geschaffen wurden. Die Werke messen 50 x 20 x 14 cm.
Anton Bruhin wurde 1949 in Lachen (Kanton Schwyz) geboren. Bruhin ist ein eigentliches Multitalent, der mehr oder weniger alle künstlerischen Disziplinen abdeckt: Bildhauerei, Maler, Zeichner, Druckgrafiker, Schriftsteller, Illustrator, Musiker und Dichter.
Funfact: Eher unerwartet für einen Plastiker und gleichzeitig ein Ausdruck seines breitgefächerten Talents ist seine internationale Bekanntheit als Maultrommel-Performer.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: Statuen und Werke im Vorgarten des Haus für Kunst Uri. Für Infos zu den Werken das gewünschte Bild anwählen.
Die übermannsgroße Skulptur eines Schneemanns steht als Türwächter im Vorgarten des Haus für Kunst. Die Skulptur wurde vom Urner Bildhauer Peter Regli (1994-2008) aus einem Marmorblock gehauen und trägt den Titel «Gitschen», dem Urner Hausberg. Die Figur soll den Betrachter an seine Kindheit erinnern und gleichzeitig in ihm die Frage aufkommen lassen, ob die nachfolgenden Generationen diesen Kinderspaß ebenfalls erleben werden.
Das Fremdenspital wurde 1551 als Hospiz für mittellose Durchreisende erbaut. 1799 brannte es aus und in alter Form wieder erneuert. Eine Kapelle mit einem kleinen Glockenturm befindet sich im Innenhof der beiden fünfstöckigen Gebäude.
Das Fremdenspital wurde 1974 restauriert. Heute wird es durch die kantonale Verwaltung als Büroräumlichkeiten genutzt.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: Ankenwaage und Salzhaus - Gemeindehaus - Hotel zum Schwarzen Löwen.
Das Gebäude der Ankenwaage und Salzhaus wurde 1560 in Betrieb genommen. Während dem großen Dorfbrand 1799 brannte es wie die anderen Gebäude des Dorfes nieder. Erst 1824 wurde
das Gebäude wieder aufgebaut. Im Erdgeschoss wurde ursprünglich der Buttermarkt abgehalten. Der angebaute Hexenturm diente als Gefängnis.
Das heutige Gemeindehaus wurde 1811 als Schulhaus erbaut. Über dem Haupteingang wurde ein Uristier und eine Eule, das Symbol der Weisheit, angebracht. 1914 wurde das Gebäude zum Gemeindehaus umgenutzt. Am Geländer vor der Eingangstüre wurde ein kunstvoll gefertigtes Wappen eingeschmiedet.
Das Hotel zum Schwarzen Löwen wurde bereits 1509 erbaut, brannte 1799 aus und wurde wieder aufgebaut. Das Gasthaus konnte bereits illustre Gäste bewirten: Goethe, Lord Byron und Madame de Staël übernachteten hier.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: Suworow-Haus - Zeughaus - Wandgemälde der Confiserie Danioth.
Das Suworow-Haus ist das älteste Bürgerhaus im Kanton Uri. Es wurde 1550 vom damaligen Landammann erbaut. 1730 wurde die schmucke Kapelle errichtet. Der russische Feldmarschall und General Alexander Suworow bezog am 26.9.1799 Quartier für eine Nacht während der Alpenüberquerung mit seiner Armee über den Gotthardpass. Als besonders repräsentativ gilt die Prunkstube aus den 1550-er Jahren, die Régence-Stuckdecken um 1730 sowie Intérieurs aus dem 19. Jahrhundert, so etwa die handbemalten Tapeten.
Das Zeughaus am Lehnplatz. Es wurde 1804 als Sust gebaut. Ein Sust ist ein Güterumschlagsplatz. Er besteht aus einem Lagerhaus und einem Verwaltungsteil. 1856 wurde das Gebäude zur Kaserne umgebaut und fünfzig Jahre später als Zeughaus umgenutzt. Die übergroßen Fassadenbilder stammen von Franz Fedier (1922 - 2005), einem Urner Maler. Fedier wurde 1954 mit der Bemalung beauftragt. Fedier war ein abstrakter Maler und Avantgardist.
Der Lehnplatz ist - neben dem Rathausplatz - der eigentliche Treffpunkt in Altdorf.
Am Lehnplatz, neben dem Zeughaus, malte der Urner Künstler Heinrich Danioth (1896-1953) ein Wandbild. Der Fries stellt den Tagesablauf aus Sicht der Gewerbeleute dar, die rund um den Lehnplatz arbeiteten. Ergänzt wurde das Bild mit Texten von Eduard Renner (1891-1952), einem Urner Schriftsteller.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: Das wohl stylishste Brockenhaus weltweit - das One Way Brockenhaus in der Altstadt von Altdorf.
Man muss es den Betreibern lassen: Stylisher kann kein Brockenhaus sein. Mit den unendlich vielen Figurengraffiti haben die Macher der Brockenstube einen wahren Hingucker und Instagram-Hotspot geschaffen. Als ich zum Suworow-Haus unterwegs war, stand eine lebhafte Gruppe asiatischer Gäste um das Haus und schossen Bilder für ihre Accounts.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag: 13:30 - 18:30 Uhr - Samstag: 09:00 - 16:00 Uhr.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: St. Josef-Brunnen - Figur des Uraniabrunnens - Franziskusbrunnen.
Der St. Josef-Brunnen wurde 1591 errichtet. Ursprünglich stand auf dem Brunnen eine andere Figur. 1706 wurde die Figur durch die Steinstatue des Heiligen Josef ersetzt. Während dem 18. Jahrhundert war Josef einer der beliebtesten Heiligen in der Innerschweiz. 1951 wurde die Originalfigur durch eine Kopie des Bildhauers Alfons Magg ersetzt. Funfact: Der Josefbrunnen ist der einzige weitgehend intakte Brunnen, der noch heute am ursprünglichen Platz steht.
Der Uraniabrunnen befindet sich zwischen dem Tellspielhaus und dem Zeughaus. Der Brunnen wurde 1596 geschaffen. Ulrich Rückriem (*1938) installierte 1998 die viel beachtete Steinskulptur, die nur unweit zu Füßen der Brunnenfigur liegt. Funfact: Die Brunnenfigur wird erst seit 1834 als Göttin Urania bezeichnet. Ursprünglich wurde der Brunnen schlicht nach seinem Standort als «Lehnbrunnen» genannt. 1788 zeigten sich die Bürger pathetischer und tauften die Figur zur «Bildnis der Freyheit» um. 1909 musste der Brunnen saniert werden. Die Originalfigur wird seither im Historischen Museum Uri ausgestellt. Die heutige Figur wurde originalgetreu nachgehauen, allerdings nicht mehr in Sandstein sondern im beständigeren Muschelkalk.
Der Franziskusbrunnen ist eine Kopie des ursprünglichen Brunnens aus dem Jahr 1585. 1981 wurde die Kopie am neuen Standort am Kirchweg aufgestellt. Auf dem neu gehauenen Brunnentrog wurden die beiden Jahreszahlen 1585 und 1981 eingeschlagen, als Verbindung der Entstehungsjahre der beiden Brunnen. Anlass den Brunnen neu erstehen zu lassen, war die Neugestaltung des Kirchplatzes und das gleichzeitige 400-Jahr-Jubiläum der Gründung des Kapuzinerklosters.
Funfact: Der Original-Franziskusbrunnen stand ursprünglich auf dem Rathausplatz, hundert Schritte entfernt zum Besslerbrunnen, der heute noch auf dem Rathausplatz steht. Der Legende nach stand Tell am Platz, an dem der Original-Franziskusbrunnen stand und sein Sohn Walter - mit dem Apfel auf dem Kopf - dort, wo der Besslerbrunnen steht.
Sehenswürdigkeiten Altdorf: Statuen und Werke in der Altstadt. Für Infos zu den Werken das gewünschte Bild anwählen.
Auffallend sind die vielen kunstvoll geschmiedeten Schilder an den Wirts- und Gewerbehäuser in der Altstadt. Das wohl größte und schönste der Schilder hängt beim Lehnplatz und gehört der Lehn-Bäckerei. Eine Brezel zeigt den Stand an.
Das Historische Museum Uri steht etwas außerhalb der Altdorfer Altstadt. Das Museum vermittelt den Besuchenden das Urner Kulturleben und die Urner Geschichte. Das Museum wurde 1906 eröffnet. Ein besonderer Hingucker sind die farbig-glasierten Dachziegel, welche an das Hôtel Dieu de Beaune erinnern.
Funfact: Hoch auf dem Gibel steht die alte Brunnenfigur des Besslerbrunnens auf dem Rathausplatz. Die Figur stellt einen geharnischten Fahnenträger dar. Die Figur wurde durch Heinrich Emanuel Bessler gestiftet, weshalb der Brunnen nach ihm benannt wurde.
Adresse
Gotthardstrasse 18, Altdorf.
Öffnungszeiten
Mittwoch, Samstag und Sonntag: jeweils von 13:00 - 17:00 Uhr. Von anfangs Juli bis Mitte August sowie von Mitte Oktober bis anfangs Dezember bleibt das Museum geschlossen.
Altdorf liegt an der alten Gotthardstraße am Vierwaldstättersee in der Zentralschweiz. Altdorf ist der Hauptort des Kantons Uri. Der Gotthardpass liegt rund 40 Kilometer, das Rütli rund 10 Kilometer und Luzern etwas über 30 Kilometer entfernt. Die Distanz bis zur Bundeshauptstadt Bern beträgt 90 Kilometer, bis Basel rund 110 Kilometer und bis Zürich etwas mehr als 50 Kilometer. Alle Angaben in Luftlinie.
Der Hauptort des Kantons Uri zählt 10'000 Einwohner. Altdorf ist damit der drittkleinste der insgesamt 26 Schweizer Hauptorte. Einzig Appenzell Dorf (Kanton Appenzell Innerrhoden) mit rund 5'700 sowie Stans (Kanton Nidwalden) mit rund 7'800 zählen weniger Bewohner.