Burgäschisee: Blick über den See mit Schilfufer und einem der beiden Häuser direkt am See.
Der Burgäschisee ist ein Naherholungsgebiet in der Nähe von Solothurn. Besonders im Sommer ist der See ein beliebter Treffpunkt. Man trifft sich zum Baden, Chillen oder Sport treiben. Das Angebot ist groß. Aber der See kann noch mehr: Romantische Plätze für verliebte Paare, Spazierwege durch den mystischen Erlenwald, Holzstege in den See hinein für ambitionierte Angler und jahrtausende alte Pfahlbauten, ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Pfahlbauer vom Burgäschisee
Schon vor über 6000 Jahre siedelten sich die ersten Besucher dauerhaft am See an, die Pfahlbauer. Die Reste ihrer Siedlungen am Nord- und Südufer wurden erstmals im 19. Jahrhundert und dann
anfangs der 1940-er Jahre entdeckt. Seit 2011 sind die Spuren Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Leider sind die Spuren der Siedlungen nicht zugänglich.
Der Badesee
Die Wasserqualität hat sich seit den 1970er-Jahren laufend verbessert. Heute hat sie die höchste Badequalität, die das zuständige Amt vergeben kann. Die Wassertemperatur beträgt im Sommer zwischen 20 bis 22° Celsius. Der See ist rasch abfallend, für Kleinkinder ist er nicht geeignet und Nichtschwimmer sollten sich nicht allzu weit vom Ufer entfernen. Das Strandbad hat einen mit einem Holzzaun abgesperrten Nichtschwimmerbereich, einen 3-m-Sprungturm, Tischtennis-Tisch, ein Holzfloß etwas weiter im See draußen und ein Beach-Volleyball-Feld. Natürlich gibt es auch einen Kiosk und Umkleidekabinen. Der Eingang zum Strandbad befindet sich auf der rechten Seite der schon von weitem sichtbaren Gaststätte. Wer auf all das verzichten, etwas Geld sparen und trotzdem mit Familie oder Freunden im See schwimmen und grillen möchte, der findet auf der Berner Seite des Sees, am Südufer, einen Badeplatz in einer kleinen Bucht.
Spaziergang um den See
Der Spaziergang um den See dauert rund 30 Minuten. Der Rundgang entführt dich in die Natur, gibt dir unterschiedliche Einblicke, wird spannend und informativ erläutert durch Informationstafeln und führt dich an wunderbare Plätze, um sich hinzusetzen und den romantischen See einfach zu genießen und die Zeit zu vergessen.
Aber alles der Reihe nach. Starten wir unseren Spaziergang doch einfach vom Parkplatz aus vor dem Restaurant und Strandbad. Gleich nach dem Strandbad auf der rechten Seite führt ein schmaler Weg
zum See. Rasch kommst Du zum Bootsverleih. Kleine Ruderboote werden hier zur Miete angeboten. Mein Tipp: Wenn Du Zeit hast, dann nutze das Angebot. Du wirst vom Boot aus
einen wunderbaren Blick auf die naturbelassenen Schilf- und Wasserrosen-Ufer erhalten.
Rasch nach dem Bootsverleih führt der Weg in ein kurzes Waldstück. Ein kleiner Bach mündet in den See. Wenn Du dem Bach nach rechts folgst, entdeckst Du rasch eine Tafel, die dich von den
Spuren der hier lebenden Biber warnt. Die fleißigen Nager unterlochen für ihren Bau das Ufer, weshalb der Weg einstürzen könnte. In der Dämmerung verlassen die Biber ihren Bau
und Du kannst die überraschend großen Tiere hautnah beobachten.
Wenn Du dem Bach zum See folgst, findest Du einen der vielen Holzstege, die in den See hinein führen. Sie sind in erster Line für Angler vorgesehen. Von Mitte Mai bis Ende Oktober darf mit Booten und am Ufer geangelt werden. Das notwendige Patent kann im Volg-Laden in Aeschi gekauft werden.
Der Weg um den See ist Teil der 6. Solothurner Waldwanderung. Die Wanderung ist insgesamt 44 km lang und führt durch die ausgedehnten Wälder des äußeren Wasseramtes. Sie führt unter anderem am Inkwilersee vorbei. Die Wanderung kann in unterschiedlichen Etappen aufgeteilt werden. Eine weitere spannende Route ist die 3. Solothurner Waldwanderung. Sie führt vom Schloss Buchegg durch den malerischen Bucheggberg bis nach Gächliwil und wieder zurück zum Schloss.
Wenn Du lieber mit dem Bike unterwegs bist, so bietet sich der Urzeitenweg an. Ein hellblauer Wegweiser zeigt die Richtung. Ein QR-Code auf dem Wegweiser lässt mit dem Smartphone eine Webseite aufschalten und versorgt dich mit nützlichen Informationen.
Nach dem kurzen Waldstück folgt ein Holzpfad. Mit großem Aufwand haben die Seebesitzer den Weg über das für gewöhnlich nasse Gelände geführt. Der Holzpfad führt in einen leicht bewaldeten Uferbereich. Ein mit Holzspännen gedeckter Weg führt dem Ufer entlang. Verschiedene Plätze mit Holzstegen geben erneut die Möglichkeit auf den See zu gehen und zu genießen. Dieser Teil des Spazierweges führt dich so nahe an den Schilfgürtel und die davor schwimmenden Seerosen wie sonst nirgends den ganzen See entlang. Während dem Frühjahr kannst Du dem Quaken der Frösche zuhören und den ganzen Sommer hindurch Libellen und Vögel entdecken, die im Schilf ihre Nester haben.
Gleich anschließend folgt ein weiterer Höhepunkt: Der mystische Erlenwald. Vorab im Frühherbst, wenn leichte Nebelschwaden die Bäume umranken, strahlen die Erlen ein spirituelles Empfinden aus. Das Waldstück wird weitgehend sich selbst überlassen und vermittelt gerade deshalb ein ungewohntes und inspirierendes Bild.
Dem Erlenwald anschließend folgt ein Heckenstück, das durch eine junge Bauernfamilie aus dem Seeland angelegt wurde. In den Hecken leben Kleinlebewesen und kleine Vögel. Eine Tafel gibt Einblick über die Bewohner und die Eigenschaften der Hecke.
Zum Abschluss kommt noch der Badeplatz, neben dem Strandplatz der zweite Ort am See, an dem gebadet werden darf. Er ist ein Treffpunkt im Sommer, um sich mit Freunden zu treffen, mit der Familie die freie Zeit zu genießen, zum Baden, Chillen und Grillen. Ein kurzes Wegstück über einen breiten Landwirtschaftsweg führt dich zurück zum Ausgangspunkt.
- Schwimmen
- 3-Meter-Sprungturm
- Tischtennis spielen
- Volleyball
- Ruderboote mieten
- Wandern/Spazieren
- Fahrrad-/Bike-Touren
- Angeln
- Natur erleben und genießen
- Geschichte nachspüren (Pfahlbauer)
- Chill & Grill mit Familie und Freunden
Der Burgäschisee liegt im Mittelland, rund 10 km von Solothurn entfernt.
Der einzige Parkplatz liegt vor dem Strandbad. Die Straße führt direkt auf ihn zu. Vorab im Sommer ist der Parkplatz rasch besetzt.