Disas Ting ist eine rechteckige Steinsetzung in der Ortschaft Svarte, etwa 8 Kilometer westlich von Ystad. Sie liegt auf einem schmalen Feld zwischen dem Ufer der Ostseeküste und der Küstenstraße von Trelleborg nach Ystad. Der Name Disas Ting geht auf eine alte Legende zurück, in der Disa, die Schicksalsgöttin, eines Tages im Gericht (Ting) sitzen wird und sich für ihre Vorhersagen und Entscheide zu verantworten habe. Ob dieser Tag bereits erfolgt ist oder wann er sein wird, darüber schweigt die Legende.
Die Stätte ist 36 m lang und 16 m breit. Ein Teil der Umgebung wurde 1920 archäologisch untersucht. Innerhalb der Steinumgrenzung gab es eine Schicht mit Kopfsteinpflaster. In der Schicht wurden Teile von verbrannten Menschenknochen gefunden. Die Archäologen kamen zum Schluß, dass die Funde Teil eines Grabes aus der älteren Eisenzeit, in etwa zwischen 500 vor Christus bis 400 nach Christus, und somit rund 2000-2500 Jahre alt sein mussten.
Eine andere archäologische Theorie besagt, dass Disas Ting die Überreste eines größeren und viel älteren Megalithengrabes aus der frühen Steinzeit (3300 v. Chr.) sein könnte.
Das zuständige Amt der Provinzverwaltung Skåne hat eine kleine Infotafel mit den wichtigsten Informationen in Schwedischer, Englischer und Deutscher Sprache bei den Steinen aufgestellt.
Etwas außerhalb von Svarte, ebenfalls an der Küstenstraße liegt ein Gräberfeld aus der späten Bronzezeit. Die Hügel sind mit Wiesengras bewachsen und sind leicht zu übersehen. Einzig eine kleine Info-Tafel, die aus dem Gras hinausragt weist verstohlen auf eine Sehenswürdigkeit hin.
Das Gräberfeld besteht aus fünf großen Grabhügeln mit einem Durchmesser von 10 bis 17 Metern. Sie sind flach und schwer von einander abzugrenzen. Rund 20 Meter davon entfernt liegen die Reste eines weiteren großen Grabhügels. Auch diese Spuren sind durch die Landwirtschaft stark abgeflacht.
Der größte der Grabhügel wurde 1929 untersucht. Es wurden keine Funde gemacht. Die Hügel sind für bedeutende Frauen und Männer der damaligen Gesellschaft gemacht worden. Ausgrabungen zeigten, dass die Toten oft in einen Holz- oder Steinsarg begraben wurden. Die Toten wurden in ihren Kleidern mit Grabbeigaben wie Waffen, Werkzeug, Schmuck beigesetzt. Für ihre letzte Reise wurde in Tongefäßen Essen und Getränke neben sie gelegt.
Die Hügel entstanden während der Bronzezeit. Die nordische Bronzezeit war geprägt von einer hochentwickelten Kultur mit starken sozialen Organisationen. Kontakte zum Kontinent wurden rege gepflegt. Kulturelle Einflüsse aus dem Mittelmeergebiet und Zentraleuropa konnten nachgewiesen werden.
Ein traumhafter Sandstrand liegt an der Küstenstraße von Svarte. Ein Holzsteg führt in die Ostsee hinaus. Der Strand ist ideal für kurze Spaziergänge, sich hinzusetzen und die Zeit sanft dahin fließen zu lassen.
Mein Tipp: Leider hat es bei der Steinsetzung «Disas Ting» und auch bei den Grabhügel keine Parkplätze. Ich empfehle deshalb, das Fahrzeug im Ort Svarte zu parken, zum traumhaften Strand und von dort aus zu den beiden Sehenswürdigkeiten zu spazieren.
Die Steinsetzung liegt an der Küstenstraße Västra Kustvägen in der Gemeinde Svarte, rund 8 km von Ystad entfernt. Svarte liegt in Südschweden (Provinz Skåne) an der Ostsee. Malmö liegt rund 50 km entfernt, Stockholm etwas mehr als 500 km. Alle Entfernungen in Luftlinie gemessen.