Sehenswürdigkeit Kathedrale von Salisbury: In der altehrwürdigen Kathedrale von Salisbury wird eine Original-Ausgabe der Magna Carta ausgestellt.
In der Kathedrale von Salisbury wird eine der vier noch existierenden Magna Carta im Original ausgestellt. Die Carta befindet sich in einem abgedunkelten Raum in einem der Seitenschiffe hinter Glas, zu meiner großen Überraschung aber ansonsten frei zugänglich. Fotos dürfen von der Originalausgabe keine gemacht werden, um das wertvolle Dokument durch grelles Licht nicht über die Zeit zu beschädigen. Wenn Du ein Foto machen möchtest, so steht dir eine entsprechende Aufnahme außerhalb des Raumes zur Verfügung. Ein derart weltgeschichtlich wichtiges Dokument vor sich zu haben, ist ein besonderes Erlebnis.
Die Magna Carta, die große Urkunde, wurde am 15. Juni 1215 durch König John mit einer Gruppe englischer Barone und Kirchenführern ausgehandelt, um Frieden zu schließen.
Die Magna Carta wurde in Old Windsor verhandelt und vereinbart. Der Ort liegt auf einem großen, sehr langen und sehr breiten Feld an der Themse unweit von Schloss Windsor. Heute stehen zu Ehren der Carta stellvertretend für die an den Verhandlungen teilnehmenden Barone, kirchlichen Führern und König John insgesamt zwölf Stühle aus Eisen an dem Ort, wo die Carta unterzeichnet wurde. Mehr zum Ort findest Du auf meiner Reiseseite Sehenswürdigkeiten Magna Carta.
Am 28. April 1220 legte Bischof Richard Poore den Grundstein für die Kathedrale. Bis zu diesem Zeitpunkt befand sich die Kathedrale von Salisbury bei der Festung Old Sarum. Heute sind nur noch die Umrisse der alten Kathedrale in Old Sarum sichtbar.
Du wirst schon zwei Mal hinsehen müssen, um die älteste noch funktionsfähige Uhr der Welt als solches zu entdecken. Zumindest mir ging es so. Was wie ein frühes Tingueley-Werk aussieht und genügsam vor sich hin dreht, ist in Tat und Wahrheit ein aus dem 14. Jahrhundert stammendes Uhrwerk.
Unspektakulär steht die Maschinerie in einem der Seitengänge an einer Wand. Ein älterer Herr wacht, dass niemand über die lose, tiefhängende Kettenabsperrung steigt und in den Mechanismus greift. Eine Tafel gibt Erläuterungen und wenn man fragt, auch der ältere Herr. In typisch britischer Manier, etwas trocken und voller ironischem Humor, erzählte er mir in überraschend gutem Deutsch die Geschichte und die Mechanik der Uhr. Er komme aus Hannover, verriet er mir am Schluss. Ein Abkömmling der Hanoverians, der Königsdynastie zwischen 1714 und 1901? Möglich ist hier alles, wir sind in England, aber wahrscheinlich wohl kaum.