Die schönste Barockstadt der Schweiz, Sehenswürdigkeiten auf Schritt und Tritt, Anlässe mit nationaler Strahlkraft, 260 Jahre Standort der französischen Botschafter und Geschichten voller Liebe und Trägödien. Solothurn, das malerische Städtchen am Jurasüdfuss, wird dich begeistern.
01. St. Ursen-Kathedrale - Hauptgasse/Kronengasse
02. Baseltor - Hauptgasse/Baselstrasse
03. Bastion mit Riedholzturm - Hauptgasse/Baselstrasse
04. Altes Zeughaus - Zeughausplatz 1
05. Rathaus - Rathausgasse
06. Jesuitenkirche - Hauptgasse
07. Zeitglockenturm - Marktplatz
08. Erker am ehemaligen Zunfthaus der Schmiede - Ecke Haupt- und Judengasse
09. Ruine Stadtmauer des römischen Kartels - Friedhofgasse 24
10. Kosciuszko-Museum - Gurzelngasse 12
11. Bieltor - Gurzelngasse
12. Burristurm - Burrisgraben
13. 11 Brunnen der Altstadt - gesamte Altstadt
14. Landhaus - Landhausquai
15. Palais Besenval - Kreuzackerbrücke/Klosterplatz
16. Absinthe-Bar - Kronengasse 11
17. Naturmuseum - Klosterplatz 2
01. Kunstmuseum - Werkhofstrasse 30
02. Reformierte Stadtkirche - Westringstrasse 14
03. Öufi-Uhr - Amthausplatz 1
04. Kapuzinerkloster Solothurn - Kapuzinerstrasse 18
05. Loretokapelle - Kapuzinerstrasse
01. Altes Spital - Oberer Winkel
02. Krummturm - Krummturmstrasse/Dreibeinkreuzstrasse
Hinweis: Für zusätzliche Informationen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten das jeweilige Bild anwählen.
Wann immer ich von meinen Reisen vollgepackt mit Eindrücken und spannenden Erlebnissen zurück nach Solothurn komme, überwältigt mich die Stadt aufs Neue. Ich denke, es wird dir gleich ergehen, sobald Du durch das Bieler- oder das Baseltor schlenderst und dich der Charme dieser Stadt und die Freundlichkeit ihrer Bewohner einnehmen werden. Du wirst dich gleich wie zu Hause fühlen.
Solothurn stellte über lange Zeit Soldaten für das französische Heer. Für den französischen Hof war das Grund genug, 1530 ihre Ambassade (Botschaft) für die Eidgenossenschaft in Solothurn zu
errichten. Solothurn blieb bis 1792 die Ambassadorenstadt Frankreichs als der letzte Botschafter Solothurn aufgrund der französischen Revolution verliess.
Der Solddienst einerseits und die Anwesenheit der französischen Adligen andererseits brachte Reichtum und die französische Kultur in die Stadt. Der Reichtum und die französische Kultur prägten
die Stadt, in der Architektur und Lebensweise.
Als die französische Revolution mit ihrer Schreckensherrschaft begann, flohen viele Adlige nach Solothurn. So auch der frühere Diplomat Louis Auguste le Tonnelier de Breteuil, welcher die nahegelegene Verenaschlucht zu einem Landschaftsgarten nationaler Bedeutung erschloss. Le Tonnelier wollte seinen Landsleuten einen Ort der Zerstreuung und Rückzugs bieten.
Salodurum - Stadt am Wellentor
Eigentlich wollte Solothurn 2020 das 2000-jährige Stadtjubiläum feiern. Leider mussten die vielen geplanten Feierlichkeiten arg zusammengestrichen werden - der Corona-Pandemie wegen. Solothurns
Spuren reichen aber viel weiter zurück. Die ersten Spuren lassen sich bis rund 12'000 vor Christus zurückverfolgen. Die erste Siedlung lag am Unteren Stalden, dem Börsenplatz.
Auch die Römer hinterliessen ihre Spuren. Solothurn hiess dazumals «Salodurum». Der Name ging auf einen keltischen Flurnamen zurück, welcher «Wellentor» bedeutete. Einen Rest der damaligen
Stadtmauer findest Du an einem Hauseck am Friedhofplatz. Die Umfassungsmauer des römischen Kartells war rund 3 Meter dick und stammt aus dem 4. Jahrhundert. Die bekannteste Spur der römischen
Zeit ist die Geschichte der beiden Stadtheiligen Urs und Viktor. Ihre Geschichte findest Du unten, als sechste der elf Geschichten. Aufgrund der beiden Stadtheiligen wird Solothurn oft auch als
St. Ursen-Stadt bezeichnet, wobei Solothurn gleich drei Beschreibungsnamen hat: Ambassadoren-Stadt, Öufi-Stadt und eben St. Ursen-Stadt. Zu den
drei Bezeichnungen kommt noch der bekannte Claim: Die schönste Barockstadt der Schweiz.
Womit wir bereits bei einer weiteren Besonderheit Solothurns sind: Die Welt der Geschichten. Solothurn ist bekannt für seine Geschichten und so verwundert es wenig, dass die Schweizer
Literaturtage und auch die Schweizer Filmtage in Solothurn durchgeführt werden. Für eine Kleinstadt mit gerade einmal rund 17'000 Einwohner überrascht sie unweigerlich
mit der grossen Anzahl gesamtschweizerisch bedeutender Anlässe. Eine Übersicht findest Du weiter unten.
Neben den eindrücklichen Gebäuden, den wehrhaften Toren und Türmen, den eleganten und stolzen Kirchen werden dir die Brunnen in der Altstadt auffallen. Insgesamt findest Du fünf historisch
bemalte Brunnen in der Altstadt. Einer davon ist der St. Ursen-Brunnen (Fischbrunnen) auf dem Marktplatz. Der Brunnen wurde 1780 vom Kronenplatz auf den Marktplatz versetzt.
Stolz schaut der Banner- und Wappenschildträger in Richtung der St. Ursen-Kathedrale. Zum Abschluss ihrer Lehre werden in dem Brunnen Offsetdrucker und Polygraphen gegautscht, was nichts anderes
bedeutet als: Mit den Kleidern in den Brunnen getaucht. Diese Tradition geht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Ein besonderes Spektakel ist die Chesslete. Sie ist der Beginn der Fasnacht. Um fünf Uhr morgens treffen sich die Solothurner aus der näheren und weiteren Umgebung auf dem Friedhofplatz in Solothurn. Alle in weissen Hemden, einer weissen Zipfelmütze gekleidet und mit Irgendetwas bewaffnet, mit dem Lärm erzeugt werden kann. Vielleicht wurden ursprünglich Chessle - also Kessel - dafür benutzt, die aufeinander geschlagen wurden. So zumindest lässt es die Bezeichnung vermuten. Zweck des Ganzen ist es, die Wintergeister zu vertreiben. Und weil so frühes Lärmen - die harten Chessler gehen diese Nacht gar nicht schlafen und kommen direkt aus dem Ausgang an die Chesslete - hungrig macht, erhalten alle in einem weissen Hemd in den Solothurner Beizen (Wirtshäuser) umsonst einen Teller mit Mehlsuppe und ein Stück Brot. Die Fasnacht hat in Solothurn eine lange Tradition. Sie wird am Grünndonnerstag mit der Chesslete eröffnet und mit der Böög-Verbrennung auf dem Marktplatz am Aschermittwoch beendet. Dazwischen liegen die Gassenfasnacht, Fasnachtpartys, der Umzug (Sonntag und Dienstag) sowie der Zapfenstreich, an dessen Ende die eingefleischten Fasnächtler über die Fussgängerbrücke hüpfen und laut «I ma nüm» (Ich kann nicht mehr) singen.
Die Altstadt ist eine Wohlfühl-Oase für Shopper. Ob Schuh-Gernwechsler, Mode-Stylistinnen, Spirituosen-Liebhaber, Zigarren-Aficionados oder Sportenthusiasten: Alle kommen auf ihre Rechnung. Besonders auffallen und begeistern die Geschenkläden: Nahezu in jeder Gasse findest Du einen Laden, assortiert mit geschmackvollen Geschenken für dich und deine Lieben.
Eine kleine Auswahl:
- Tausendschön - Schaalgasse 12
- abARTig - Friedhofplatz 18 (auch Einrichtungsgegenstände)
- Kitschundko - Friedhofplatz 3
- Lila - Stalden 39
Solothurn ist der Hauptort des gleichnamigen Kantons. Die Stadt liegt am Jurasüdfuß, gleich unterhalb des Weissensteins, zwischen Basel im Norden und Bern im Süden. Die Entfernung nach Basel beträgt rund 40 km (Luftlinie), nach Bern rund 30 km. Zürich ist knapp 80 km entfernt, Genf etwas über 150 km.
Die Stadt zählt rund 17'000 Einwohner.
Das kleine Städtchen am Bielersee mit seiner mittelalterlichen Altstadt ist seit 1350 das Anbaugebiet der Solothurner Weine, der «Domaine de Soleure». Insgesamt 11 Hektaren werden in den Weinbergen von Le Landeron und den umliegenden Gemeinden angebaut. Le Landeron hat einen Anfahrtshafen der Drei-Seen-Fahrt. Beim Bootshafen von Le Landeron fahren die Linienschiffe in den Zihlkanal, der Verbindung des Bieler- mit dem Neuenburgersee. Bekannt ist das Städtchen auch für den größten Flohmarkt (Brocante) der Schweiz. Er findet jeweils Ende September statt.
Der polnische Nationalheld Tadeusz Ko´siuszko starb 1818 in Solothurn und wurde in Krakau in der Wawel-Kathedrale beigesetzt. Zu seinen Ehren wurde zwischen 1820 - 1823 ein nach ihm benannten Hügel aufgeschüttet. Krakau ist die zweitgrößte Stadt Polens und für manche Polen noch heute die heimliche Hauptstadt. Die Altstadt steht seit 1978 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und seit 2013 UNESCO-Literaturstadt.