Der Pointe du Raz: Einer der westlichsten Punkte Kontinentalfrankreichs. Wild und unbändig zeigt sich die Felsklippe im äußersten Zipfel der Bretagne, dem Ende der Erde. Wenn die Winde über die Wiesen wehen und die tosenden Wellen der stürmischen See an die Felsen branden, lassen sich die brechenden Kräfte des Atlantiks hautnah erleben. Das Ende der Erde, die Finis Terrae, der lateinische Name des Départements Finistère, scheint hier an dieser Klippe Realität zu werden. Unvergessliche Momente, um die Natur und das Sein zu genießen.
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Sehenswürdigkeiten Pointe du Raz: Die steile Küste des Cap Sizun, die Naturwiesen und der Turm des Sémaphore.
Gleich hinter dem kleinen Weiler Lescoff mit seinen weißen Häusern findest Du den großen Parkplatz des Pointe du Raz. Von hier aus geht es zu Fuß in Richtung des Cap Sizun und seinen Sehenswürdigkeiten. Tipp: Wenn Du magst, kannst Du beim Parking ein Rad mieten. Eine kleine Radtour hin zum Pointe du Raz und der Küste entlang zum unweit entfernten Pointe du Van ist besonders reizvoll.
Der Weg zum Pointe du Raz führt auf gut unterhaltenen Schotterwegen durch Naturwiesen. Die Wiesen und die Landschaft des Pointe du Raz stehen unter Naturschutz. Schilder weisen darauf hin, auf den Wegen zu bleiben. Das gesamte Cap wurde durch den französischen Staat das Gütesiegel «Grande Site de France» verliehen. Der Schutz der Landschaft ist zentraler Bestandteil dieser Auszeichnung.
Der kürzeste Weg zur Landspitze führt vom Parkplatz alles gerade aus. Tipp: Wenn Du einen kleinen Umweg machst, profitierst Du gleich mehrfach. Nimm den Weg nach links, vom Parkplatz aus in Richtung Landspitze gesehen. Du kommst an einem historischen, keltischen Steinkreuz vorbei und schon bald darauf führt dich der Weg direkt zur steil abfallenden Küste. Dort findest Du einen ersten, spektakulären Blick auf die in den Atlantik niedergehenden Felsen des Pointe du Raz.
Schon von weitem wirst Du den Sémaphore entdecken, einen grauen, viereckigen Turm. Ursprünglich wurde der Turm 1838 als Leuchtturm gebaut und bis 1887 genutzt. Seit 1892 wird er als Semaphore genutzt, d.h. zur Übermittlung von Signalen an die Schifffahrt. Der Turm ist 15 Meter hoch. Der Funkbereich liegt damit insgesamt rund 80 Meter über der Meereshöhe.
In unmittelbarer Nähe zum Turm steht die Statue der Notre-Dame des Naufragés. Die Statue wurde in Gedenken der Schiffbrüchigen (frz. Naufragés) errichtet. Sie zeigt die Mutter Gottes mit Gottes Sohn auf ihren Armen und einem auf den Knien dankbar den Arm zu ihr hinstreckenden Überlebenden. Die lebensgroße Statue wurde auf einen Steinsockel von rund 4,5 Meter gesetzt. Sie ist von weit her sichtbar.
Die Statue wurde 1903 durch den in Frankreich lebenden polnischen Bildhauer Cyprian Godebski geschaffen. Werke von ihm finden sich unter anderem in Peru (Befreiungsdenkmal in Lima), Wien, Warschau, Krakau (Kopernikus Denkmal) und Halle.
Die Statue wurde 1904 durch Kardinal Labouré vor mehreren tausend Personen eingeweiht.
Sehenswürdigkeiten Pointe du Raz: Die Felsenklippe des Pointe du Raz, der Leuchtturm La Vieille, Blick von der höchsten Stelle, Meeresvögel.
Sanft neigt sich der Felsenkamm des Pointe du Raz in den Atlantik und ist damit ein ideales Sinnbild für das gesamte Département Finistèrre, dem Ende der Welt. Je nach Sichtweise könnte man auch sagen, dass sich die Erde am Pointe du Raz aus dem Meer erhebt. Funfact: Die unterschiedliche Betrachtungsweise gibt es schon seit langer Zeit. Die ursprünglich lateinische Bezeichnung des Départements Finistère hieß Finis Terrae, Ende der Welt, während die bretonische Bezeichnung Penn ar Bed Anfang der Welt bedeutet.
Etwas vor dem Felsenkamm liegt die kleine Steininsel Gorle Greiz, was aus dem bretonischen übersetzt Mittelfelsen bedeutet. Dahinter ist der Leuchtturm Phare de la Vieille auf einer ebenfalls kleinen Steininsel zu finden. Der Leuchtturm wurde nach dreijähriger Bauzeit 1887 in Betrieb genommen. Er ersetzte den alten Leuchtturm auf dem Festland, der danach als Sémaphore umgenutzt wurde. Aufgrund der starken Strömungen und der stürmischen See konnte am Leuchtturm nur während einer kurzen Jahreszeit gebaut werden, weshalb sich der Bau über drei Jahre erstreckte. Funfact: Wegen der stürmischen See und der starken Strömung konnte die Besatzung des Leuchtturms oft nicht wie geplant ausgewechselt werden. Oft mussten die Leuchtturmwärtern über Wochen ausharren. Das Übersetzen erfolgte in Körben, welche an einem gespannten Seil zum Fährschiff gezogen wurden.
Tipp: Unbedingt einen leistungsstarken Feldstecher mitnehmen. Bei klarem Wetter ist der wohl bekannteste Leuchtturm, der Ar Men, von hier aus sichtbar. Der Leuchtturm ist bekannt von Bildern, bei der die Gischt der brechenden Wellen bis zum Leuchtfeuer hoch steigen. Der Leuchtturm liegt im offenen Atlantik und hilft zusammen mit dem Leuchtturm La Vieille die Schifffahrt der Sein-Passage zu sichern.
Tipp: Die imposanten Kräfte des Atlantiks lassen sich hier eindrücklich erleben. Wenn die
Wellen an das Kliff tosen und ihre Gischt meterhoch in die Höhe schnellen, mit einem gewaltigen Getöse und der Wind dazu über die Felder weht, so lässt dieses
Naturschauspiel niemanden unbeeindruckt. Aber auch die liebliche, die romantische Seite des Pointe du Raz lässt wohl niemanden kalt: Die herrlichen
Sonnenuntergänge. Was gibt es schöneres als auf einem der Felsen zu sitzen und der untergehenden Sonne nachzusehen.
Vorsicht: Auch wenn es noch so reizvoll sein mag, bei hohen Windgeschwindigkeiten und starken Stürmen ist der Besuch des Pointe du Raz zu gefährlich. Auch wenn es nur leicht regnet, so sind die Felsen rutschig und können scharfe Kanten und Spitzen haben. Schuhwerk mit gutem Halt und rutschfesten Sohlen mit gutem Profil sind bei jedem Wetter empfehlenswert, wenn Du auf die Felsen steigen möchtest. Aber auch dann ist Vorsicht geboten. Die höchste Stelle ragt mehr als 70 Meter über die Meeresoberfläche. Weiter unten, dem Meer hinzu, sind die Wellen unbedingt zu achten. Nicht umsonst heißt die Klippe Pointe du Raz. Funfact: Raz ist die bretonische Bezeichnung für besonders starke Meeresströmungen. Die teilweise unbändigen Strömungen können zu einzelnen, unerwartet hohen Wellen führen.
Unten, auf der Höhe des Meeresspiegels, liegt ein durch das Meerwasser gebildeter Stollen, die sagenumwobene Hölle von Plogoff. Laut einer der Sagen würden durch den Stollen die Ertrunkenen zurückgebracht und man könne das laute Stöhnen der Verstorbenen hören, wenn die Wellen in den Stollen eindringen. Eine andere Legende besagt, dass sich die sagenumwobene Dahut an dieser Stelle von einem ihrer Liebhaber entledigte. Dahut war die einzige Tochter von Gradlons, dem König von Cornwall. Sie habe die Stadt Ys begründet und wie alle Einwohner der Stadt ein lasterhaftes Leben geführt. Die Sage von der Stadt Ys, vom König Gradlon und der schönen Dahut ist eine der bedeutendsten bretonische Sagen. Wenn Du magst findest Du die Legende des Königs Gradlons und seiner Tochter auf der Seite Bretagne - Mythen, Sagen und Legenden.
Auf der rechten Seite - in Richtung Meer gesehen - liegt der Pointe du Van. Ein wunderbares Ziel für eine abwechslungsreiche Wanderung oder Radtour entlang der Klippe und dem Strand von Trépassés entlang. Die Bucht von Trépassés wird gerne von Wind- und Kitesurfern genutzt. Aber auch hier mein Hinweis: Die Strömungen sind heimtückisch und sollten ohne Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten gemieden werden.
Auf dem Weg zum Pointe du Van liegt die malerische Chapelle de Saint-They. Die Kapelle zu Ehren des bretonischen Heiligen They liegt in der Heidelandschaft an der steil abfallenden Küste des unweit vom Pointe du Raz liegenden Pointe du Van. Die Kapelle wurde im 16. Jahrhundert erbaut und im 17. Jahrhundert maßgeblich umgebaut. Der Glockenturm und der Westgiebel etwa stammen aus dem Jahr 1674.
Der Heilige They lebte im 6. Jahrhundert als Einsiedler. Er soll ein Schüler des walisischen Abtes Guengalaenus gewesen sein. Um Guengalaenus ranken sich eine Vielzahl von Geschichten und Legenden. So existieren mehr als 50 verschiedene Varianten seines Namens. Unter anderem soll er dem legendären König Gradlon von Ys gedient haben.
Die Landzunge Pointe du Raz liegt im äußersten Westen Frankreichs in der Bretagne an der Atlantikküste. Zusammen mit dem Pointe Saint Mathieu ist der Pointe du Raz einer der am westlichsten liegenden Orte von Kontinental-Frankreich.
Der Pointe du Raz liegt etwas mehr als 30 km (Luftlinie) vom Pointe Saint Mathieu entfert. Quimper, Concarneau und Brest liegen rund 50 km, etwas mehr als 60 km bzw. rund 40 km entfernt. Aufgrund der stark zerklüfteten Atlantikküste weichen die Straßenkilometer maßgeblich von der Luftlinie ab. Die Entfernung auf der Straße nach Brest beträgt zum Beispiel rund 100 km (kürzeste Strecke).
Etwas außerhalb des Ortes Plogoff in Richtung Pointe du Raz liegt ein großflächiger Parkplatz. Er ist auch für Wohnmobile problemlos geeignet. Der Parkplatz ist gebührenpflichtig.
Es besteht die Möglichkeit, etwas zu essen, öffentliche Toiletten zu nutzen und Fahrräder zu mieten. Der Aussichtspunkt mit Blick auf die Landzunge und den Leuchtturm de la Vieille liegt lediglich etwas mehr als einen Kilometer entfernt.
Pointe du Raz trägt das Label «Grande Site de France». Das Siegel wird seit 2003 vom französischen Staat vergeben und gilt für sechs Jahre. Während dieser Zeit wird geprüft, ob während dieser Zeit die Auflagen eingehalten wurden. Ist dies der Fall, so wird das Label für weitere sechs Jahre vergeben.
Das Gütesiegel kann von Landschaften mit einem hohen Bekanntheitsgrad und großen Besucherzahlen beantragt werden. Die Auflagen zur Verleihung umfassen die folgenden Kriterien: Den Schutz, die Wiederherstellung und die aktive Bewirtschaftung der Landschaft sicher zu stellen; Besucher willkommen zu heißen und eine nachhaltige Entwicklung der Landschaft für die lokale Bevölkerung zu gewährleisten.