Sehenswürdigkeiten Colmar: Bootsfahrt auf dem Kanal durch das Quartier La Petite Venise.
Der Ruf Colmars als Perle des Elsass verspricht vieles - und hält es auch. Ein Wochenende in Colmar bietet für jeden Geschmack das Richtige: Ob ein Rundgang durch die Altstadt den Sehenswürdigkeiten entlang, eine Bootsfahrt auf dem Kanal durch das Quartier La Petite Venise oder eine Shopping-Tour - Colmar hat es. Auch mit Kindern ist Colmar ein guter Tipp - das Angebot an altersgerechten Möglichkeiten ist breitgefächert. Und schließlich, weil ebenfalls wichtig: Das kulinarische Angebot von elsässischen Spezialitäten weiß ebenfalls zu überzeugen.
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Sehenswürdigkeiten Colmar: Die Pont de la Rue Turenne - Gondel auf dem Fluss La Lauch - Gondelfahrt entlang der Quai de la Poissonnerie.
Das Quartier La Petite Venise liegt im Südosten der Altstadt entlang des Flusses La Lauch. Es führt entlang des Flusses am Quai de la Poissonnerie vorbei zur Markthalle und grenzt an das Gerberviertel (Quartier des Tanneurs). Ursprünglich lag das Quartier am Stadtrand. Im damals ländlichen Ort wurde Gemüse angebaut. Es lebten vorab Winzer, Gärtner und Schiffer im kleinen Ort. Die Bezeichnung «Krutenau», durch die die Rue des Tanneurs führt, ist ein Hinweis auf die damalige Nutzung.
Das Quartier La Petite Venise beginnt an der Pont de la Rue Turenne. Marschall Turenne nutzte 1674 die Straße für seinen triumphalen Einzug in die Stadt, nach seiner heldenhaften Schlacht in Entzheim im Französisch-Niederländischen Krieg. Tipp: Gleich bei der Brücke, bei der Gaststätte auf der linken Seite ist die Einstiegsstelle für eine der Gondelfahrten auf dem Fluss. Die Fahrt führt auf dem La Lauch bis zur Markthalle entlang schöner Fachwerkhäuser.
Zu Fuß führt der Weg durch den Quai de la Poissonnerie. Hier wurden früher die frisch gefangenen Fische gehandelt. Noch heute leben prachtvolle Forellen in der La Lauch. Der Erfolg der Renovation der Häuser im Gerberviertel Mitte der 1970er-Jahre führte zur Renovation der Häuser entlang der Rue de la Poissonnerie. Herrliche Riegelbauten kamen hinter den hässlich verputzten und verdreckten Fassaden hervor. Heute ist die Straße vorab wegen diesen charakteristischen Fachwerkbauten beliebt.
Sehenswürdigkeiten Colmar: Die Markthalle - Angebot lokaler Spezialitäten - Gondel auf der La Lauch - Marktstände.
Die Markthalle (13, rue des Écoles) liegt am Fluss La Lauch im Quartier La Petite Venise. Die Markthalle (Marché Couvert) wurde 1865 erbaut und 2010 renoviert. Rund zwanzig Händler bieten lokale Spezialitäten an. An verschiedenen Ständen werden lokale Küche wie der bekannte Elsäßer Flammkuchen und internationale Speisen angeboten. Tipp: Auf einer kleinen Terrasse über der La Lauch werden an einigen wenigen Tischen Gäste bewirtet. An besonders heißen Tagen kühlt die La Lauch angenehm. Der Blick auf die Fachwerkhäuser und die vorbeifahrenden Gondeln versüßen die sanft dahinfließende Zeit zusätzlich.
Öffnungszeiten
Di/Mi: 08:00 - 18:00 Uhr, Do: 07:00 - 18:00 Uhr, Fr: 08:00 - 19:00 Uhr, Sa: 08:00 - 17:00 Uhr; So: 10:00 - 14:00 Uhr. Montags geschlossen.
Der Markt ist während den örtlichen Feiertagen geschlossen.
Wochenmarkt
Rund um die Markthalle, auf der Rue des Tanneurs und der Rue Montagne Verte, findet von Ende Mai bis Ende Dezember der Wochenmarkt statt. Angeboten werden lokale Spezialitäten, Textilien und
Utensilien jeder Art. Der Markt wird von Ende Mai bis Ende Dezember jeweils am Donnerstag Vormittag (08:00 - 13:00 Uhr) statt.
Sehenswürdigkeiten Colmar: Typische Elsäßer Fachwerkhäuser in der Altstadt. Manche der Häuser sind mit Figuren und Blumen verziert.
Die Rue des Tanneurs führt direkt von der Markthalle ins Gerberviertel (Quartier des Tanneurs). Das Gerberviertel ist heute einer der beliebtesten Hotspots Colmars. Kaum zu glauben, dass in den 1960/anfangs 1970er Jahren ein Abriss der Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert zur Diskussion stand. Mitte der 1970-er Jahre wurden die Gebäude durch die Stadt Colmar in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt aufwändig renoviert. Heute erscheinen die Häuser in ihrem alten Glanz, die Fenster sind mit Geranien geschmückt und manche der Häuser sind mit verspielten Motiven und Figuren zusätzlich 'herausgeputzt'.
Funfact: Der französische Philosoph Voltaire lebte 1754 etwas mehr als ein Jahr lang in Colmar, bei Frau Gall, der Frau des Bürgermeisters, an der 10, Rue Berthe Molly. Er beschrieb Colmar als «halb französisch, halb deutsch und durchwegs irokesisch», was auch immer er darunter verstand.
Mitten auf dem Place de l'Acienne Douane steht die Fontaine Schwendi, der Schwendi-Brunnen. Die Statue zeigt General Schwendi. Lazarus von Schwendi, Reichsfreiherr von Hohenlandsberg (1522 - 1583) war ein kaiserlicher Feldhauptmann und General gleich unter drei Kaisern: Kaiser Karl V., Ferdinand I. und Maximilian II. Funfact: Einer Legende nach, geht der Anbau der Tokayer-Rebe auf einen durch Schwendi initialisierten Anbau nach seiner Schlacht im ungarischen Weinbaugebiet Tokaj zurück. Heute gehen die Weinforscher davon aus, dass die Legende sich nicht wirklich so abspielte.
Der Brunnen wurde 1898 erbaut. Die Bronzestatue wurde wie viele der Statuen in Colmar durch Auguste Bertholdi erschaffen.
Das Koïfhus, das ehemalige Zollamt, fällt mit seinen farbig gemusterten Dach sofort auf. Ein wenig erinnert das Gebäude an das Hospice de Beaune. Das Koïfhus ist das älteste Gebäude der Stadt. Es wurde 1433 geplant und 1480 fertig gestellt. Die glasierten Ziegel stammen aus der Renovation des Gebäudes Ende des 19. Jahrhunderts. Funfact: Das Gebäude war vor der Renovation in einem derart baufälligen Zustand, dass sogar ein Abbruch in Erwägung gezogen wurde.
Das Obergeschoss des Koïfhus diente für Versammlungen der Abgeordneten des Décapols. Das Décapol (Zehnstädtebund) war ein Bündnis von zehn Reichsstädte im Elsass. Gegründet wurde das Bündnis 1534, um sich gegenseitig bei der Verteidigung ihrer Freiheit und ihrer Rechte zu unterstützen.
Im Erdgeschoss befand sich das Lager und die Besteuerungsräumlichkeiten. Besteuert wurden sowohl Waren, die eingeführt als auch solche, die ausgeführt wurden.
Sehenswürdigkeiten Colmar: Die Stiftskirche Sankt Martin.
Erhaben steht die Stiftskirche des Heiligen Martins (Collégiale Saint-Martin) auf dem nach ihr benannten Platz (Place de la Cathedrale), mitten in der Altstadt. Sie wurde zwischen 1235 und 1365 im gotischen Stil erbaut. Funfact: Bei Restaurierungsarbeiten wurden 1982 Fundamente einer Vorgängerkirche um das Jahr 1000 freigelegt, welche im 11. und 12. Jahrhundert sogar erweitert wurde, schließlich aber dem Bau der Stiftskirche weichen musste. Tipp: Besonders gefallen haben mir die seitlichen Kirchenfenster.
Das Gebäude der ehemaligen Polzeiwache (Corps de Garde) steht gleich neben der Stiftskirche Sankt Martin. Auf den ersten Blick fällt die Loggia, der leicht vorspringende, nach außen hin offene Raum oberhalb des Eingangs auf. Das Gebäude wurde 1575 errichtet. Funfact: Das Gebäude sollte eigentlich als Rathaus genutzt werden. Schließlich entschied man sich aber, den Wachposten im Gebäude einzurichten. Unter den Arkaden des Gebäudes fand früher der Nußmarkt statt.
Tipp: Der torähnliche Durchgang führt direkt zum Museum Auguste Bartholdi. Sein bekanntestes Werk ist die Freiheitsstatue in New York. Viele der wichtigen Statuen in Colmar wurden durch Bartholdi geschaffen.
Sehenswürdigkeiten Colmar: Alter Ziehbrunnen - Repräsentatives Geschäftshaus - Alter Fachwerkbau - das Maison Pfister.
Das Maison Pfister in der Rue des Marchands gehört zu den Hotspots Colmars. Es wurde 1537 für Ludwig Scherer, einen reichen Hutmacher aus Besançon, erbaut. Die Fassadengemälde zeigen deutsche Kaiser des 16. Jahrhunderts, die Verkünder des Evangeliums, geistliche Eminenzen, allegorische Figuren sowie biblische Szenen dar. Die Bezeichnung «Maison Pfister» (Haus Pfister) bezieht sich auf den Kaufmann François Pfister. Er kaufte das Haus 1841.
Die Turmspitze des Glockenturm der Dominikaner-Kirche (Église des Dominicains) ist von weither sichtbar. Hohe, schmale Kirchenfenster erhellen das hohe Kirchenschiff. Überrascht war ich, dass der sonst übliche mächtige Glockenturm fehlte. An seiner Stelle steht in der Mitte des Kirchendachs die kleine Turmspitze.
1277 erhielten die Dominikaner gegen den Willen der Domherren von St. Martin Zutritt zur Stadt. Die Dominikaner gründeten ein Kloster und bauten es in der Folgezeit zu beeindruckender Größe aus. Heute ist das Museum Unterlinden in den Räumlichkeiten des Klosters untergebracht (siehe unten). Zwischen 1289 und 1346 erbauten die Dominikaner die nach ihnen benannte gotische Kirche. Um 1475 errichtete Martin Schongauer den Altar der Dominikaner. Das Werk wird heute im Museum Unterlinden ausgestellt. Tipp: Das Hauptwerk Schongauers, die Madonna im Rosenhag, wird seit 1973 in der Dominikanerkirche ausgestellt. Das Werk zeigt die Jungfrau Maria mit dem Jesus-Kind auf ihren Armen. Maria ist in einem prachtvollen, rotfarbenen Kleid dargestellt. Der Himmel, als Sitz Gottes, wird in goldener Farbe dargestellt. Das Werk kann mit zwei Flügeltüren aus Holz und vergoldetem schmiedeisernen Verzierungen geschlossen werden. Das Werk befindet sich im Chor der Kirche.
Öffnungszeiten
Di/Do: 15:00 - 18:00 Uhr, Fr/Sa/So: 10:00 - 13:00 Uhr und 15:00 - 18:00 Uhr. Der Eintritt ist gebührenpflichtig.
Textilmarkt
Jeweils am Donnerstag (08:30 - 18:30 Uhr) und am Samstag (14:00 - 18:30 Uhr) findet auf dem Platz um die Dominikaner Kirche ein Kleidermarkt statt. Angepriesen wird der Markt mit «einer
freundlichen Atmosphäre, eine Mischung von Stilen und Trends, ein Markt für erschwingliche Mode». Mein persönlicher Eindruck stimmt mit der Beschreibung überein.
Das eindrücklich große Kloster wurde durch den katholischen Orden der Dominikaner, einem Predigerorden, ab dem 13. Jahrhundert erbaut. Der Orden wurde im frühen 13. Jahrhundert vom heiligen Dominikus von Caleruega gegründet. Ein romantischer Kreuzgang und die Dominikanerinnenkapelle gehören zu den Hauptteilen des Klosters. Im Kloster ist ein Teil des Museums Unterlinden untergebracht. Am Kloster fließt der Bach «Sinn» vorbei in Richtung Altstadt. Neben dem Klostergebäude befindet sich das frühere Stadtbad, in welchem sich ein zweiter Teil des Unterlinden-Museums befindet. Im Stadtbad-Gebäude befindet sich ebenfalls das Fremdenverkehrsbüro (Office de Tourisme). Öffnungszeiten: Mo-Sa: 09:00 - 18:00 Uhr, So und lokale Feiertage: 10:00 - 13:00 Uhr.
Sehenswürdigkeiten Colmar: Musée Unterlinden - Das ehemalige Dominikanerinnen-Kloster, Treppe in den Verbindungsgang und das ehemalige Stadtbad.
Das weltweit für seine Werke angesehene Museum Unterlinden liegt in der Altstadt von Colmar. Das Museum findet sich in einem Dominikanerinnen-Kloster aus dem 13. Jahrhundert und
dem alten Stadtbad gegenüber aus dem Jahr 1906. Zwischen den Gebäuden fließt der Sinn-Kanal über einen überraschend großen Platz. Die Basler Stararchitekten Herzog & de
Meuron verbanden die beiden Gebäude unterirdisch miteinander. Die neuzeitliche Architektur von Herzog & de Meuron steht zugleich im Kontrast als auch verbindend zu den Baustilen der
beiden Gebäude. Eine sanft geschwungene Treppe führt vom Erdgeschoss in den Verbindungsgang im Souterrain.
Im Klostergebäude werden klerikale Werke des 11. - 16. Jahrhunderts ausgestellt. Hauptwerk ist der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald. Der Altar stammt aus
der Zeit von 1512 - 1516. Er ist eines der bedeutendsten Meisterwerke der deutschen Tafelmalerei. In den altehrwürdigen Räumen des Klosters werden weitere Meisterwerke und Skulpturen des späten
Mittelalters gezeigt, vorab von Martin Schongauer und Holbein dem Älteren.
Im neueren Gebäudekomplex, dem ehemaligen Stadtbad, werden Werke des 19. - 21. Jahrhunderts ausgestellt, unter anderem von Picasso.
Wenn Du magst, kannst Du beim Eingang ein Audiogerät in deutscher Sprache mitnehmen. Die wichtigsten Werke werden dir auf dem Meisterwerke-Rundgang (Parcours chef-oeuvre) erläutert.
Öffnungszeiten:
Dienstags geschlossen. Übrige Wochentage und Wochenende: 09:00 - 18:00 Uhr.
24.12. und 31.12.: 09:00 - 16:00 Uhr.
Geschlossen am 01.01., 01.05., 01.11 und 25.12.
Adresse: Place Unterlinden.
Colmar hat gleich zwei Bimmelbahnen (Petit Train Touristique). Sie unterscheiden sich in der Farbe und dem Abfahrtsort:
Grüne Bimmelbahn
Die Route führt durch die Altstadt. Es können Kopfhörer mit deutschen Erläuterungen (insgesamt 16 Sprachen) bezogen werden. Die Abfahrt erfolgt an der Rue Kléber, etwas vor dem
Dominikanerkloster, bei der Grünfläche. Alle 30 Minuten fährt die Bahn ihre Runden. Je nach Jahreszeit passen sich die Betriebszeiten etwas an:
Ostern bis Allerheiligen: Mo-So, 09:00 - 18:30 Uhr | 1. Woche November: Mo-So, 10:00 - 16:00 Uhr|
24.12. - 31. 01.: Betriebsferien | 01.02. - Ostern: Mo-So, 10:00 - 16:00 Uhr
Weiße Bimmelbahn
Nur unweit von der grünen Bimmelbahn fährt die weiße Bahn los, vor der Stadtbibliothek, am Place des Martyrs de la Résistance. Die Bahn fährt ebenfalls alle 30 Minuten ihre Runden, allerdings nur
von Ende März bis anfangs November. Die Rundfahrt ist ebenfalls rund sieben Kilometer lang und führt durch die Altstadt. Es können Audiogeräte in 16 Sprachen bezogen werden. Wie bei der
grünen passen sich die Betriebszeiten auch bei der weißen Bahn je nach Jahreszeit an:
Mitte bis Ende März: 11:00 - 16:00 Uhr | April 10:00 - 17:00 Uhr | Mai bis Ende September: 10:00 - 18:00 Uhr | Oktober: 10:00 - 17:00 Uhr.
Colmar liegt im Elsass (Alsace) und ist rund 60 km (Luftlinie) von der elsässischen Hauptstadt Straßburg entfernt. Colmar ist lediglich 15 km von der Landesgrenze zu Deutschland und etwas mehr als 30 km von Freiburg im Breisgau entfernt. Sie ist nach Straßburg und Mulhouse die drittgrößte Stadt im Elsass. Die Stadt ist Teil der Elsässer Weinstraße.
Die Stadt zählt nahezu 70'000 Einwohner.
Parkhaus Rapp
Adresse: Avenue de la République.
Meine Empfehlung, unmittelbar bei der Altstadt.
24 Stunden geöffnet, inklusive Wochenende.
Parkhaus Mairie
Adresse: Place de la Mairie.
Mo-Sa: 07:00 - 21:00 Uhr - Sonntag: 10:00 - 21:00 Uhr.
24. bis 26.12.: besondere, verkürzte Öffnungszeiten.
Parkhaus St. Josse
Adresse: Rue Saint-Josse.
Mo-Sa: 07:00 - 21:00 Uhr - Sonntag: 10:00 - 21:00 Uhr
24. bis 26.12.: besondere, verkürzte Öffnungszeiten.
Parkhaus Lacarre
Adresse: Place Lacarre.
Mo-Sa: 07:00 - 01:00 Uhr - Sonntag: 10:00 - 20:00 Uhr
24. bis 26.12.: besondere, verkürzte Öffnungszeiten.