Street Art Stilformen kurz erklärt

Street Art: Eines der ersten Wallpaintings in Europa - das 1968 bei der Großen Freiheit in Hamburg durch Werner Nöfer gemalte Bild, gilt als Wegbereiter des Street Art.
Street Art: Eines der ersten Wallpaintings in Europa - das 1968 bei der Großen Freiheit in Hamburg durch Werner Nöfer gemalte Bild, gilt als Wegbereiter des Street Art.

Street Art, so wie wir sie heute kennen, ist eine neue Kunstform, die sich aus dem Graffity oder in Konkurrenz zu Graffity entwickelte und etablierte. Wie die Stile der Kunstform, unterscheiden sich auch je nach Quelle die Spuren zu Beginn der aufkommenden Kunstform etwas. Im Dunkeln und Verdeckten erstellt, behüten manche der Künstler ganz bewusst ihre Identität und spielen mit den Spekulationen, wer hinter den Kunstwerken steht - meisterlich vorgeführt von Bansky, der Ikone des Street Art. Dieses szenetypische Versteckspiel verwischt nicht nur die Spuren zu den hinter den Werken stehenden Künstlern, sondern auch deren Ursprünge - erst nach einer Zeit im Unscheinbaren, wenn die Werke in die Aufmerksamkeit auftauchen, lassen sich die Entwicklungen verfolgen.

 

Je nach Quelle gehen die Spuren des Street Arts in die 1960er, 1970er und 1980er Jahre zurück - nach Paris und Zürich etwa (Harald Naegeli, dem die Schweizer Boulevard-Presse den Titel «Sprayer von Zürich» verlieh, um ihn erst als Vandalen zu verurteilen und später als begnadeten Künstler zu feiern) und in die USA (u.a. Keith Haring). Spannend wird es, wenn auf Wikipedia, das Wallpainting von Werner Nöfer in Hamburg aus dem Jahr 1968 als eines der ersten großen Wallpaintings (heute: Murals) als Vorläufer des Street Art aufgeführt wird.  

 

Die Bezeichnung Street Art hat sich erst allmählich und spät etabliert. Ursprünglich sprach man eher von Urban Art oder nutzte andere Begrifflichkeiten. In etwa ab 2005 setzte sich schließlich der heutige Begriff Street Art als Überbegriff durch. 

 

Auffallend bei der Herleitung des Ursprungs dieser faszinierenden Werke ist, dass Kunst an den Wänden eigentlich eine der ersten Formen der uns bekannten Malereien ist. Die ältesten Bilder wurden vor 40'000 bis 60'000 Jahren gemalt. Auch später wurden übergroße Bilder an Wände gemalt. In Bern etwa finden sich viel ältere 'Street Arts' als die als Ursprung oben aufgeführten Werke. Ganz offensichtlich unterscheidet sich die Kunstform somit nicht durch die verwendeten Materialien, dem Bildträger oder den Stilen, sondern vielmehr durch ein übergeordnetes Bekenntnis und Verständnis - welche selbstverständlich, wie in jeder Szene üblich, kontrovers diskutiert, gefeiert, manifestiert und abgelehnt werden.  

 

Street Art Stilformen

Eine Übersicht verschiedener Street Art Stilformen, die Du auf meinen Seiten findest. Tatsächlich gibt es weitere Stilformen. Sollte ich Werke dieser Stile aufschalten, so werde ich diese ebenfalls hier beschreiben.

 

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Murals

Street Art: Ein außergewöhnlich großes Mural an einer Busstation in Sevilla. Das Werk zeigt ein blaues Fantasiewesen, das über ein schlafendes Kleinkind wacht..
Mural - Sevilla.

Murals werden oft als Auftragsarbeiten ausgeführt. Früher wurden Murals als Wallpainting benannt, was eigentlich schon alles erläutert. Bei Murals handelt es sich um aufwändige Bilder an Gebäuden, die oft die gesamte seitliche Fassade eines mehrstöckigen Hauses oder Industrieanlage bedecken.

Stencil

Street Art: Bekanntes Bild von Bansky an einer Hausmauer in Bristol (GB). Ein nackter Mann hält sich mit einer Hand am Fensterrahmen fest, während der betrogene Ehemann aus dem Fenster schaut und nach ihm sucht. Seine Ehefrau steht beschämt hinter ihm.
Stencil - Bansky (Bristol)

Stencil sind Schablonen. Der Artist produziert in seinem Atelier - wo oder was auch immer das sein mag - die Schablone seines Werks, um mit Hilfe der Schablone sein Werk später auf eine Mauer zu sprayen. Bansky etwa arbeitet mit dieser Technik.

Character

Street Art: Typisches Werk im Character-Stil. Ein Portrait in lila Farbe eines einäugigen Piraten, der grimmig nach vorne schaut.
Character - Bremerhaven

Bei Characters werden Personen oder Figuren oft im Comicstil dargestellt. Characters werden in der Regel mit Sprühdosen an Wände gesprüht. Eine in oder neben das Bild gesprühte Botschaft wird in der Szene als Comment bezeichnet.

Paste-up

Street Art: Ein in die Jahre gekommenes Paste-up Werk an einer grünen Holzwand in der Innenstadt von Paris. Das Werk stellt einen jungen Mann dar, der mit violetten Punkten auf Papier gedruckt und an die Wand geklebt wurde.
Paste-up - Paris

Bei der Stilform des Paste-up werden Objekte oder Botschaften auf ein Papier gedruckt, gezeichnet oder mit Schablonentechnik hergestellt. Das Werk wird anschließend im öffentlichen Raum aufgeklebt. Das Bild zeigt ein etwas in die Jahre gekommenes, und gerade deshalb reizvolles Paste-up in der Innenstadt von Paris. 

Bombing

Street Art: Einfacher Umriss eines Pferdekopfes, welcher mit schwarzer Farbe als Street Art auf eine Mauer skizziert und mit weißer Farbe ausgemalt wurde.
Bombing - Vilnius

 

Beim Bombing wird ein Werk in kurzer Zeit möglichst oft in einer Stadt an unterschiedlichsten Orten angebracht. Ein Beispiel dafür ist das Bild links, dass sich in der Altstadt von Vilnius (Litauen) immer wieder findet.

 

 

 

Graffity

Street Art: Graffity Tags in Sevilla. An einer Mauer entlang einer öffentlichen Treppe finden sich zwei mit grüner Farbe angebrachte Tags.
Graffity - Sevilla

Jeder Künstler verfügt über seinen persönlichen Tag (Schriftzug), den ihn auszeichnet. Das Ziel ist, möglichst viele Tags an möglichst spektakuläre Orte anzubringen und damit den Namen des Künstlers fortlaufend bekannter zu machen, ohne dass dabei die Identität des Künstlers aufgeklärt werden kann. Tags werden in erster Linie mit Sprühdosen angebracht, alternativ auch mit Malerutensilien wie Rollen und Pinsel.

Wildstyle Graffity

Street Art: Ein farbiges Durcheinander in orangenen, roten und blauen Farbtönen löst die Formgebung der einzelnen Buchstaben nahezu auf - ein typisches Wildstyle Graffity in der Altstadt von Edinburgh.
Wildstyle - Edinburgh

Ein komplexes Konzept von in Teilen übereinander geschriebenen Buchstaben, ein Durcheinander verschiedenster Farben und Zeichenformen führen beim Wildstyle dazu, dass der Tag oftmals kaum mehr lesbar ist. Gerade das Wirrwarr der Zeichen lässt den Betrachter verweilen und erhöht die Reputation des Künstlers innerhalb der Szene. Das Bild zeigt einen Ausschnitt eines Wildstyle Graffity in der Altstadt von Edinburgh.

Installation

Street Art: Eine aus Metall kunstvoll geschaffene Schnecke äugt gespannt an einem Haus mitten in der Altstadt von Sevilla, was sie erwartet.
Installation - Sevilla

Installation werden Objekte benannt, die durch den Künstler irgendwo hingestellt werden, wo sie eigentlich nicht hingehören oder bestehende Objekte in irgendeiner Form verändern. Installation-Werke habe ich in meiner Street Art-Übersicht keine publiziert, manche davon aber auf den einzelnen Städte-Seiten.

 

 

 

 

 

Urban Knitting

Street Art: Zwei Stahlstellen auf dem Marktplatz von Battle (GB) wurden im Urban Knitting-Stil umgestaltet.
Urban Knitting - Battle (GB)

Bei Urban Knitting werden Gegenstände mit Stickereien verändert. Dabei gibt es keine Grenzen. Wie Installation-Werke habe ich auch keine Urban Knittings in meiner Street Art-Übersicht publiziert, manche davon aber auf den einzelnen Städte-Seiten. Ins Leben gerufen hat Urban Knitting Magda Sayeg. Die Texanerin begann 2005 Strickereien über Straßenschilder und Wegpfosten zu stülpen.

 

 

 

 

 

Street Art across Europe

Genug Theorie, wild auf Bilder? Hier geht's ab:

Street Art: Mural an einem Busgebäude in der Peripherie von Sevilla. Das Mural zeigt ein schlafendes Kleinkind, welches von einem Fantasiewesen bewacht wird.
Street Art - Seite 1
Street Art: Werk von Guaté Mao, einem Künstler aus Montpellier (F). Es zeigt eine afrikanische Frau mit einem bunten Kopftuch, einer langen Kette und einem blaugefärbten Kleid. Das Werk ist mit gelber Farbe signiert.
Street Art - Seite 2

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Portraitfoto Stefan Schär, Autor des Reisblogs «mitREISEnd.ch»
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