Gedicht «À Vianden» von Victor Hugo

Bronzestatue von Victor Hugo, einer der bedeutendsten Schriftsteller Frankreichs. Hugo lebte eine kurze Zeit in Vianden (Luxemburg) und schrieb während dieser Zeit unter anderem das Gedicht «À Vianden».
Victor Hugo: Bronzestatue auf der Our-Brücke in Vianden (Luxemburg).

Während seiner 19-jährigen Flucht von 1851 bis 1870 lebte Victor Hugo während drei Monaten in Vianden. Das kleine Städtchen im Großherzogtum Luxemburg hatte es ihm angetan. Er bezog eine Wohnung bei der kleinen Brücke, mit Blick auf das herrschaftliche Schloss.

 

Er tat während der Zeit in Vianden, was er immer tat: Er schrieb und er malte. Er stieg auf die umliegenden Hügel und malte die Landschaft um Vianden, das Schloss und den Verlauf des Flusses Our. Insgesamt 44 Gedichte verfasste er während seiner Zeit in Vianden.

 

Am Ankunftstag, dem 8. Juni 1871, verfasste er mit flinker Hand und gewandten Geist ein Gedicht zu Ehren des Städtchens und benannte das Gedicht nach dem Ort.

 

À Vianden

(Original)

Il songe. Il s'est assis rêveur sous un érable.

Entend-il murmurer la forêt vénérable?

Regarde-t-il les fleurs? Regarde-t-il les cieux?

Il songe. La nature au front mystérieux

Fait tout ce qu'elle peut pour apaiser les hommes;

Du coteau plein de vigne au verger plein de pommes

Les mouches viennent, vont, reviennent; les oiseaux

Jettent leur petite ombre errante sur les eaux;
Le moulin prend la source et l'arrête au passage;

L'étang est un miroir où le frais paysage

Se renverse et se change en vague vision;
Tout dans la profondeur fait une fonction;

Pas d'atome qui n'ait sa tâche, tout s'agite;

Le grain dans le sillon, la bête dans son gîte,

Ont un but; la matière obéit à l'aimant;

L'immense herbe infinie est un fourillement;

Partout le mouvement sans relâche et sans trêve,

Dans ce qui pousse, croît, monte, descend, se lève,

Dans le nid, dans le chien harcelant les troupeaux,

Dans l'astre; et la surface est le vaste repos;

En dessous tout s'efforce, en dessus tout sommeille;

On dirait que l'obscure immensité vermeille

Qui balance la mer pour bercer l'alcyon,

Et que nous appelons Vie et Créantion,

Charmante, fait semblant de dormir, et caresse

L'universel trivail avec de la paresse.

Quel éblouissement pour l'oeil contemplateur!

De partout, du vallon, du pré, de la hauteur,

Du bois qui s'épaissit et du ciel qui rougeoie,

Sort cette ombre, la paix, et ce rayon, la joie.

Et maintenant, tandis qu'à travers le ravins,

Une petite fille avec des yeux divins

Et de lestes pieds nus dignes de Praxitèle,

Chasse à coups de Sarment sa chèvre devant elle,

Voici ce qui remue en l'âme du banni:
Hélas! tout n'est pas dit n'est pas fini

Parce qu'on a creusé dans la rue une fosse,

Parce qu'un chef désigne un mur où l'on adosse

De pauvres gens devant les feux de pelotons,

Parce qu'on exécute au hasard, à tâtons,

Sans choix, sous la mitraille et sous la fusillade,

Pères, mères, le fou, le brigand, le malade,

Et qu'on fait consumer en hâte par la chaux

Des corps d'hommes sanglants et d'enfants encore chauds!

 

Für Vianden

(Übersetzung)

Er träumt vor sich hin. Er hat sich verträumt unter einen Ahornbaum gesetzt.
Hört er den ehrwürdigen Wald flüstern?
Betrachtet er die Blumen? Schaut er in den Himmel?
Er träumt. Die Natur mit ihrer geheimnisvollen Stirn
tut alles, was sie kann, um die Menschen zu besänftigen;
Vom Weinberg bis zum Apfelbaum
Die Fliegen kommen, gehen, kehren zurück; die Vögel
werfen ihren kleinen Schatten über das Wasser;
Die Mühle nimmt die Quelle und stoppt sie auf ihrem Weg;
Der Teich ist ein Spiegel, in dem die frische Landschaft
sich umkehrt und sich in eine vage Vision verwandelt;
Alles in der Tiefe hat eine Funktion;
Kein Atom, das nicht seine Aufgabe hat, alles bewegt sich;
Das Korn in der Furche, das Tier in seiner Herberge,
Sie haben ein Ziel; die Materie gehorcht dem Magneten;
Das unendlich weite Gras ist ein Futter;
Überall rastlose und unaufhörliche Bewegung,
In allem, was wächst, wächst, steigt, sinkt, steht,
Im Nest, im Hund, der die Herde treibt,
Im Stern; und die Oberfläche ist die große Ruhe;
Darunter strebt alles, darüber schlummert alles;
Es ist, als ob die dunkle, grünliche Weite
Die das Meer schaukelt, um die Alcyon zu wiegen,
Und die wir Leben und Schöpfung nennen,
Charmant tut sie, als schliefe sie und streichelt.
Die universelle Dreigliederung mit Faulheit.
Was für eine Blendung für das betrachtende Auge!
Von überall her, vom Tal, von der Wiese, von der Höhe,
Aus dem dichter werdenden Wald und dem glühenden Himmel,
Dieser Schatten ist Frieden, und dieser Strahl ist Freude.
Und jetzt, während durch die Schlucht,
Ein kleines Mädchen mit göttlichen Augen
Und mit nackten, kräftigen Füßen, die des Praxiteles würdig sind,
Mit einem Rebenzweig treibt sie ihre Ziege vor sich her,
Das ist es, was die Seele des Verbannten bewegt:
Ach, es ist noch nicht alles gesagt, es ist noch nicht vorbei!
Weil man auf der Straße eine Grube ausgehoben hat,
Weil ein Häuptling eine Mauer bezeichnet, an die man sich lehnt.
Arme Menschen werden vor den Feuern der Trupps aufgestellt,
Weil man wahllos hinrichtet, tastend,
Ohne Wahl, unter dem Maschinengewehrfeuer und der Schießerei,
Väter, Mütter, den Verrückten, den Räuber, den Kranken,
Und eilig mit Kalk verbrannt werden.
Die blutigen Leiber der Männer und die noch warmen Kinder!

 


Hinweis: Die Übersetzung erfolgte mit der kostenlosen Version von DeepL (www.deepl.com). Sprachliche Fehlinterpretationen und Übersetzungsfehler sind möglich. Zudem sind Abschreibefehler im Originaltext möglich, auch wenn ich dies mit größter Sorgfalt versuchte, zu vermeiden. Sollte ein Fehler der Fall sein oder eine frei verfügbare, bessere Übersetzung bestehen, so bin ich froh über eine Rückmeldung. Herzlichen Dank!

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