Das Freilichtmuseum «Pappila» gehört zur Gemeinde Utsjoki und steht unmittelbar an der Fernstraße E75. Der malerische Ort diente früher der Gemeinde als Kirchenort. Wenig verwunderlich, heißt «Pappila» zu deutsch «Pfarrhaus». Bis in die 1930er Jahre wurden die Hütten genutzt. Heute sind sie ein Freilichtmuseum, ein begeisterndes Überbleibsel einer nur scheinbar lange vergangenen Zeit.
Sehenswürdigkeiten Pappila (Utsjoki): Die Holzhütten wurden für die Unterkunft der Kirchenbesucher genutzt.
In früheren Zeiten mussten die Kirchgänger von weit her anreisen. Straßen fehlten zu dieser Zeit weitgehend, weshalb Boote und kleine Schiffe gewählt wurden. Die Hauptsiedlung Utsjoki lag für die Reise mit dem Boot zu weit vom Mantojärvi-See entfernt, weshalb die Kirche auf einer kleinen Anhöhe am Ufer des Sees gebaut wurde.
Um den weitgereisten Besuchern vor den oft harten Wetterbedingungen Schutz zu bieten, wurden 14 Kirchenhütten nach samischer Tradition aus Holz und Gras gebaut. Die Hütten wurden Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und bis in die 1930er Jahre genutzt. Heute sind sie ein pittoreskes Freilichtmuseum.
Öffnungszeiten: Die Hütten können das ganze Jahr rund um die Uhr besucht werden.
Tipp: Ein mit rubinroter Farbe bemaltes Holzhaus ist mit «Siella - Käsityömyymälä» angeschrieben, was Bastelstube bedeutet. Von Montag bis Freitag von 12:00 - 18:00 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 12:00 bis 16:00 Uhr können hier lokale Erinnerungsstücke gekauft werden.
Stolz steht auf der anderen Straßenseite des Freilichtmuseums, etwas erhöht am Hang, die neue Kirche von Utsjoki. Die Kirche wurde zwischen 1850 und 1853 erbaut. Die Ziegel der Gewölbefenster, der obere Teil des Glockenturms und die Sakristei wurden vor Ort gefertigt.
Ursprünglich befand sich an der Altarwand lediglich ein vergoldetes Holzkreuz. 1924 wurde das Bild «Die Auferstehung» von Akusti Koivisto (1886 - 1962), einem finnischen Maler, an der Wand angebracht. Koivisto wuchs in Helksinki auf, wo er ein Kunststudium absolvierte.
Der Künstler ist vor allem für seine Lappland-Werke bekannt. Er unternahm dafür Reisen bis nach Inari und verlegte seinen Wohnsitz nach Oulu, der nördlichsten Großstadt der EU. Funfact: Koivisto kaufte für den Umzug nach Oulu ein zweistöckiges Blockhaus aus dem damals noch zu Finnland gehörenden Terijok. Das «Honkalinna» genannte Haus war zugleich Wohnung und Atelier von Koivisto. Zeitgleich entwickelte es sich zum Künstlerzentrum der Stadt.
Pappila ist Teil der Gemeinde Utsjoki und liegt im nördlichsten Teil Finnlands. Die Sehenswürdigkeit liegt am Mantojärvi-See an der Fernstraße E75. Die Entfernung zum Grenzort Utsjoki beträgt rund 5 km. Nuorgam, der nördlichste Ort Finnlands sowie der EU, liegt rund 40 km entfernt, Inari knapp 110 km. Helsinki ist rund 1'080 km entfernt. Alle Angaben in Luftlinie.
Der kleine Ort zählt lediglich ein Dutzend Bewohner. Er ist Teil der Gemeinde Utsjoki, welche insgesamt rund 1'100 Einwohner zählt.